„Die Rosenkriege“: Walter Weyers' letzte Inszenierung feiert am Freitag Premiere

veröffentlicht am 22.06.2016

Michaela Fent ist als Margareta, Chris Urwyler als Suffolk und Julian Ricker in der Rolle von Heinrich VI. zu sehen. Pressefoto: Karl Forster

Memmingen (dl). Zum Ende seiner Theater-Ära inszeniert Walter Weyers „Die Rosenkriege“ von Shakespeare, eine Hommage an den bekanntesten englischen Dramatiker anlässlich dessen 400. Todestages. Am Freitag, 24. Juni, 19 Uhr, findet die Premiere im Großen Haus statt.

Nach 19 Jahren am Landestheater Schwaben inszeniert Walter Weyers mit Shakespeares „Die Rosenkriege“ sein letztes Stück in Memmingen. Das Drama behandelt die Auseinandersetzung der Häuser Lancaster und York und deren Auswirkungen auf das England des 15. Jahrhunderts.

Die Geschichte der Rosenkriege beginnt 1455 und reicht bis ins Jahr 1485. Auf dem Thron sitzt Heinrich VI. aus dem Hause Lancaster. Der junge, fromme Mann ist mit seiner Herrschaft als König überfordert, obwohl er mit dem Reichsprotektor Gloster einen fähigen Mann an seiner Seite weiß. Reichsprotektor Gloster hat jedoch einen machtgierigen Gegner, Kardinal Beaufort, der ihm in England die Stirn bieten möchte.

Auch Heinrichs Heirat mit Margareta wird zur schweren politischen Hypothek, da die junge Frau gegen die Regierung ihres Mannes intrigiert und seine Autorität schwächt. Bald meldet das Haus York neue Herrschaftsansprüche an. Eine blutige Rebellion bricht aus.

Großes Sittengemälde von apokalyptischer Kraft

William Shakespeares Werke zählen zu den bedeutendsten Bühnenstücken der Weltliteratur. Die drei Dramen um Heinrich VI. bilden zusammen mit einem Stück über Richard III. die sogenannte York-Tetralogie. Ihr Gesamtwerk beschreibt die englischen Rosenkriege des 15. Jahrhunderts. Die shakespearsche Darstellung der politischen und gesellschaftlichen Zerwürfnisse in England zur Zeit der Auseinandersetzung zwischen den Häusern Lancaster und York ist ein großes Sittengemälde von apokalyptischer Kraft, ausgestattet mit Charakteren von beklemmender Eindrücklichkeit und bestechend durch die Opulenz seiner Sprache.

Die Inszenierung von Walter Weyers streicht die drei Teile über Heinrich VI. in eine Fassung straff zusammen, die sich auf politische Machtspiele konzentriert. Weyers möchte damit aufzeigen, wozu Machthunger und ein Mangel an Moral einzelne Menschen führen kann.

Weitere Vorstellungen am 30. Juni, am 3. Juli bereits um 18 Uhr, 6. und 12. und 16. Juli, jeweils um 19 Uhr.

Informationen und Karten gibt es auch unter www.landestheater-schwaben.de. oder Telefon 08331/94 59-16.