ECDC Indians gewinnen packendes Derby gegen Landsberg mit 7:3

veröffentlicht am 24.02.2017

Die vielleicht entscheidende Szene der Partie: Timo Schirrmacher trifft Augenblicke später zum 1:2 und leitete damit die Wende ein. Foto: R. Schraut

Memmingen (rad). "Wow" - was für ein Match: Vor knapp 2.600 Fans hat der ECDC Memmingen das erste Play-Off-Spiel gegen den HC Landsberg mit 7:3 (1:2/3:0/3:1) für sich entschieden und damit einen ersten Schritt in Richtung Oberliga getan. Jetzt fehlen noch zwei Siege, am Sonntag steht die Partie bei den Lechstädtern an.

Wie erwartet, mußte der ECDC Memmingen weiter auf Kapitän Jan Benda verzichten, Patrick Weigant fällt ohnehin bis zum Saisonende aus. Ansonsten konnte Trainer Waldemar Dietrich auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Personelle Probleme auch bei den Gästen, ihr "Superstürmer" Marcel Juhasz fehlt ebenfalls verletzungsbedingt.

Ansonsten war alles bereitet für ein richtig heisses Play-Off-Derby - mit rund 2.600 Fans gabs einen neuen Saisonrekord bei den Zuschauerzahlen. Aber nach vier Minuten die Ernüchterung für die Indians: Elias Maier fälscht einen verdeckten Schlenzer zum 0:1 ab und sorgt erstmal für Verunsicherung der ohnehin nervösen Memminger. Nach elf Minuten wäre der Ausgleich eigentlich ällig gewesen, Jan Kouba war durch, scheitert aber an Torhüter Christoph Schedlbauer, kurze Zeit später trifft Antti-Jussi Miettinen nur den Pfosten. Memmingen "beißt" sich ins Spiel zurück, wird aber eiskalt erwischt: Dennis Sturm ehöht per Nachschuß nach 16 Minuten auf 0:2. Die Indians im Pech, Tim Tenschert trifft wieder nur den Pfosten (19.). Aber die Hausherren setzen nach, Timo Schirrmacher gelingt kurz vor Drittelende der so wichtige Anschlußtreffer.

Pfalzer trifft aus unmöglichem Winkel

Der Einsatz wird belohnt, Milan Pfalzer zieht aus "unmöglichem" Winkel ab und überrascht den Landsberger Keeper zum 2:2 nach 23 Minuten. Die Indians stellen taktisch um, spielen nun kurzzeitig mit Daniel Huhn, Antti-Jussi Miettinen und Lukas Varecha gegen die ersten Gäste-Formation. Nun sind es die Memminger, die die Partie im Griff haben, der dritte Treffer "liegt in der Luft". Aber die Lechstädter sind mit ihren Kontern weiter brandgefährlich, die Indians-Deckung muß hier höllisch aufpassen. Beide Teams weitgehend auf Augenhöhe, die Memminger nach 38 Minuten aber mit der erstmaligen Führung: Sven Schirrmacher steht im Überzahlspiel goldrichtig und es steht 3:2, zwei (!) Sekunden vor der zweiten Drittelpause legt Jan Jarabek zum 4:2 nach.

Drei Überzahltore in Folge

Mit einem Zwei-Tore-Vorsprung, der allerdings alles andere als beruhigend und vorentscheidend war, gings in die letzten 20 Minuten. Nun waren die Gäste gefordert, die deutlich sichtbar versuchten, das Spiel an sich zu reissen. Aber die Memminger hielten dagegen, bekommen nun auch Räume nach vorn. Und Chancen, aber Tim Tenschert (48.) und Dominik Piskor (50.) bringen die Scheibe nicht im Tor unter. Nach 51 Minuten war's dann aber doch soweit, Tim Tenschert erhöhte mit dem dritten Überzahltor in Folge - der Landsberger Maier saß gerademal 13 Sekunden - auf 5:2. Viereinhalb Minuten vor dem Ende dann doch noch ein "Lebenszeichen" der Gäste, Sven Curmann verkürzt auf 5:3 und bringt doch noch etwas Spannung in die Partie. Aber die Memminger lassen sich nicht mehr beeindrucken und bringen den Vorsprung über die Zeit. Daniel Huhn wird gefoult - Penalty: Jan Kouba trat an und entschied die Partie, den Schlußpunkt setzte Martin Jainz zum 7:3.

ECDC Memmingen: Vollmer (Niemz) - Stalla, Folk, Stotz, Tenschert, S. Schirrmacher, Jarabek, Jainz - Revaj, Miettinen, Piskor, Pfalzer, Rott, Huhn (C), T. Schirrmacher, Simon, Hermann, Kouba, Kirsch, Varecha.

HC Landsberg: Schedlbauer (Güßbacher) - Schmelcher, Hoffmann, Geisberger (C), Wedl, Curmann - Freeman, Schweiger, Reuter, S. Kerber, Maier, M. Kerber, Hauck, Fischer, Gäbelein, Menge, Sturm.

Tore: 0:1 (4.) Maier (Geisberger/Menge), 0:2 (16.) Sturm (M. Kerber/Schweiger), 1:2 (20.) T. Schirrmacher (Piskor/Pfalzer), 2:2 (23.) Pfalzer (Jainz), 3:2 (38.) S. Schirrmacher (Miettinen; 5-4), 4:2 (40.) Jarabek (Kouba/Huhn; 5-4), 5:2 (51.) Tenschert (Miettinen/Varecha; 5-4), 5:3 (56.) Curmann (Menge/Schmelcher), 6:3 (58.) Kouba (Penalty), 7:3 (60.) Jainz (Miettinen/Tenschert; 5-3).

Strafminuten: Memmingen 6 - Landsberg 20 + 10 Geisberger (Disziplinarstrafe)

Schiedsrichter: T. Wurm - Zuschauer: 2.571