"Ein Klima der Zugehörigkeit schaffen" - Interview mit dem OB-Kandidaten der AfD Christoph Maier

veröffentlicht am 24.07.2016

Christoph Maier, der OB-Kandidat der AfD Memmingen/Unterallgäu. Foto: Sonnleitner

Unser Vorschaubild zeigt Christoph Maier beim Interview mit Redakteurin Antje Sonnleitner in den Räumen der "Lokalen"

Memmingen (as). Ende Juni nominierte der Kreisverband der Alternative für Deutschland (AfD) im Unterallgäu/Memmingen Christoph Maier zum Kandidaten für die Wahl des Oberbürgermeisters am 23. Oktober. Lokale-Redakteurin Antje Sonnleitner sprach mit dem Kandidaten über seine Motivation und seine Ziele.

Herr Maier, warum haben Sie sich entschlossen, zu kandidieren, was reizt Sie an dem Amt des Oberbürgermeisters?

Ich möchte Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen und den Memminger Wählerinnen und Wählern eine Alternative geben, zumal ich mich in dieser Stadt sehr wohl fühle. Dabei sind meine Erziehung, meine juristische Ausbildung und mein Beruf von Vorteil. Ich arbeite gern mit Menschen zusammen und bin offen für Diskussionen mit jedem, der eine sachliche Auseinandersetzung sucht.

Wo bzw. in welchen Faktoren sehen Sie im Wahlkampf Ihre Stärken?

Eine meiner Stärken ist, dass ich auch bereit bin, unbequeme Punkte in der Politik anzusprechen. Ich kann auf Menschen zugehen, bin kompromissbereit und habe einen langen Atem. Falls ich gewählt werde, ist die Zugehörigkeit zur Partei kein Hindernis. Dann gilt es, für das gemeinsame Wohl aller Bürger die besten Lösungen zu finden.

Wie wichtig ist es in Ihren Augen, von vornherein ein gutes und funktionierendes Netzwerk zu haben?

Natürlich hat die AfD kein so großes Netzwerk wie die staatstragende CSU. Für den Wahlkampf sind Kontakte zu entscheidenden Stellen sicherlich nicht von Nachteil. Doch ein Netzwerk kann auch Abhängigkeit bedeuten und Verpflichtung nach sich ziehen, in die ein Stadtoberhaupt sich nicht begeben sollte.

Wo setzten Sie die Schwerpunkte ihrer Arbeit als Rathauschef?

Ich möchte einen Konsens in der politischen Debatte auf allen Ebenen finden, problematische Themen sachlich angehen und lösen. Konkret heißt das, dass ich die Idee des Freizeitbades wieder aufgreifen möchte. Wichtig sind auch weitere Fassadensanierungen, um die touristische Attraktivität der Stadt zu steigern und natürlich der Breitbandausbau.

Für junge Menschen sollte es mehr Freizeitangebote und Jugendhilfe geben, da zum Beispiel „Komasaufen“ in Memmingen ein gewaltiges Problem zu sein scheint. Außerdem gilt es, für mehr Sicherheit an öffentlichen Plätzen zu sorgen -  zum Beispiel durch kostenloses WLAN - und gegebenenfalls die Sperrzeitverordnung wieder einzuführen, damit die Polizei eine rechtliche Handhabe hat.

Warum, meinen Sie, sollte man Sie wählen?

Weil ich die Probleme der Bürger ernst nehme und sie einbinde, anstatt über ihre Köpfe hinweg zu entscheiden. Ich will ein Klima der Zugehörigkeit schaffen, in dem Interessengruppen sich gegenseitig respektieren. So muss der Islam ein gutes Stück auf uns zukommen und als Teil dieser Gesellschaft auch Verantwortung in ihr und für unsere Werte übernehmen.

Auch von meinen persönlichen Eigenschaften her, zu denen Mut, Ausdauer, Objektivität und Disziplin gehören, bin ich bestens geeignet, die Zukunft Memmingen aktiv zu gestalten und einen Neustart auf kommunaler Ebene zu ermöglichen.

Christoph Maiers Werdegang

Der 31- jährige Volljurist stammt aus der mittelschwäbischen Gemeinde Breitenbrunn. Nach dem Abitur leistete er Wehrdienst als Zeitsoldat in der Laufbahn der Offiziere der Reserve. Danach absolvierte Maier ein Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach seinem Referendariat im Bezirk des OLG München legte er das 2. Staatsexamen erfolgreich ab und will sich nun als Rechtsanwalt in Memmingen niederlassen. Christoph Maier war Gründungsbeauftragter der AfD im Kreisverband Unterallgäu/Memmingen.