Entscheidung vertagt - OB-Wahl in Memmingen geht in zweite Runde

veröffentlicht am 23.10.2016

Der SPD/FDP-Kandidat Markus Kennerknecht hat zwar den ersten Durchgang bei der Oberbürgermeisterwahl in Memmingen gewonnen, zur absoluten Mehrheit reichte es aber nicht. Damit entscheidet über den künftigen Oberbürgermeister eine Stichwahl, die am 6. November stattfindet. Foto: Geiger

Memmingen (rad). Die Oberbürgermeisterwahl in Memmingen geht in die zweite Runde. Mit Markus Kennerknecht und Dr. Robert Aures haben sich zwei Kandidaten für die Stichwahl am 6. November qualifiziert.

Aus dem Rennen sind somit Gottfried Voigt (Freie Wähler) und Christoph Maier (AfD). Der Memminger Voigt erhielt 16,4 Prozent der Stimmen, Maier kam auf 10,4 Prozent.

Der Sozialdemokrat Kennerknecht konnte zwar mit 44,6 Prozent die Mehrheit der Stimmen für sich verbuchen, für die Wahl zum Oberbürgermeister wäre aber die absolute Mehrheit, also mindestens 50,01 Prozent, nötig gewesen. Dr. Aures kam auf 28,6 Prozent.

Der Gewinner des ersten Durchganges, Markus Kennerknecht, freute sich zwar über sein Ergebnis, war aber über die überaus enttäuschende Wahlbeteiligung schockiert. "Die Stichwahl war bei vier Kandidaten vorauszusehen, ich bin aber mehr als zufrieden mit meinem Ergebnis. Jetzt werde ich zwei Wochen lang ordentlich Gas geben und versuchen, mehr Bürger an die Wahlurnen zu bringen", so Kennerknecht.

Gottfried Voigt erklärte, "wer kämpft, kann verlieren. Ich hätte mir ein besseres Ergebnis von 20 Plus vorstellen können. Aber das muss man dann so stehen lassen. Herzlichen Glückwünsch an die beiden vorläufigen Sieger!" Auch er zeigte sich entsetzt über die Wahlbeteiligung.

"Ich bin von einer Stichwahl ausgegangen, entscheidend sind nun die nächsten zwei Wochen. Ich werde versuchen, alle zu mobilisieren und das bürgerliche Lager zu einen. Es ist noch nichts entschieden", so der CSU-Mann Dr. Robert Aures, der ebenfalls mit einer höheren Wahlbeteiligung gerechnet hat.

Christoph Maier, der AfD-Kandidat, erklärte: "Ich hatte mit vielen Widerständen zu kämpfen, die andere nicht hatten. Entgegen dem, was im Vorfeld proklamiert wurde, handelt es sich doch um eine Parteien- und nicht um eine Persönlichkeitswahl. Für eine Neuwahl des Stadtoberhauptes nach 36 Jahren war die Wahlbeteiligung enttäuschend. Es ist uns nicht gelungen, diejenigen, die sich vom politischen System abgewendet haben, zu mobilisieren."

Memmingens noch amtierender Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger nennt die Wahlbeteiligung insgesamt "nicht schlecht", bei der Kommunalwahl vor zwei Jahren seien nur 46 Prozent der Bürger zum Wählen gegangen. "Ich freue mich für Markus Kennerknecht und wünsche ihm noch einen guten Wahlkampf für die anstehenden zwei Wochen."

Die Wahlbeteiligung lag bei lediglich 54,3 Prozent, insgesamt waren 31.793 Memmingerinnen und Memminger zur Wahlurne gerufen worden. Bei der letzten OB-Wahl lag die Beteiligung mit 54,5 Prozent ähnlich niedrig.

Die genannten Zahlen sind vorläufig gültig, das amtliche Ergebnis wird am Montag, 24.10.16, gegen 14 Uhr von der Stadt Memmingen bekannt gegeben.