"Kampf um jeden Zentimeter" hieß das Motto in der Partie der Memminger Indians gegen Peißenberg. Nicht nur in dieser Szene hatten die starken Gäste Vorteile. Fotos: Radeck
Memmingen (rad). Das hattens sich die Memminger Indians anders vorgestellt. Im dritten Heimspiel der Bayernliga-Zwischenrunde setzte es gegen den - allerdings bärenstarken und immer noch verlustpunktfreien - TSV Peißenberg die zweite Heimniederlage, die mit 2:5 (1:1/0:2/1:2) zudem recht deutlich ausfiel. Schon am Sonntag gibt's allerdings die Chance zur Revanche, dann steht um 17 Uhr das Rückspiel in Peißenberg an.
Nach dem spielfreien Wochenende wollten die Indians an die beiden Erfolge gegen Moosburg anschließen. Mit dem TSV Peißenberg haben sie sich dafür aber ausgerechnet den Tabellenführer der Zwischenrundengruppe A der Eishockey-Bayernliga ausgesucht. Eine recht knifflige Aufgabe also, die vor knapp 1.700 Fans zu lösen war.
Die Partie begann schwungvoll, die Gäste versteckten sich keineswegs und hatten durch Ebentheuer nach zwei Minuten die erste gute Einschußmöglichkeit, scheiterte aber an Torhüter Martin Niemz. Wie auf der Gegenseite Martin Hoffmann (5.). Beide Teams machten mächtig Dampf, ließen ihre Möglichkeiten aber (noch) aus. Peißenberg mit mehr "Biss" und folgerichtig mit der Führung nach 14 Minuten durch Wiseman, als die Indians den Puck zuvor nicht aus der Gefahrenzone brachten. Peißenberg in der Folge dem zweiten Treffer näher als die Memminger dem Ausgleich. Aber Indians-Keeper Niemz hielt zweimal famos und damit seine Kameraden im Spiel. Die zeigten sich Sekunden vor der ersten Pausensirene endlich kurzentschlossen vor dem Tor - Mike Dolezal drückte den Puck im Überzahlspiel zum 1:1 über die Linie. Auch nach dem Wechsel blieben die Gäste zunächst dominant - und hatten mit einem Pfostenschuß von Neal (23.) Pech. Zuvor (22.) und danach (26.) freilich vepaßte Memmingens Antti-Jussi Miettinen den zweiten Memminger Treffer. Den machten dann doch die Gäste, Estermaier fälschte den Puck zum 1:2 nach 27 Minuten ins Memminger Netz. Als dann Tim Tenschert nach einem Bandencheck auf die Strafbank mußte, baute Peißenberg durch Hörndl seine Führung auf 1:3 aus. Verdient, weil die Oberbayern zweikampf- und willensstärker waren.
"Geht da noch was?", fragten sich die Indians-Fans in der zweiten Pause. Zumindest mußten die Gastgeber mindestens noch eine Schippe drauflegen. Chancen waren in einem Überzahlslpiel gleich nach Wiederbeginn vorhanden, aber der wichtige Anschlußtreffer gelang in diese Phase nicht. Im Gegenteil: Peißenberg prästentierte sich weiter selbstbewußt und traf dann sogar in Unterzahl durch Wisemann zum 1:4 (47.). Spätestens als Eichberger eine Minute später nach einem Alleingang auf 1:5 stellte, war die Entscheidung gefallen. Peißenberg ließ nichts mehr anbrennen und brachte den Vorsprung problemlos über die Zeit. Auch wenn Ville Eskelinen noch auf 2:5 verkürzen konnte, Memmingen war nicht in der Lage, die Gäste nochmals ernsthaft in Gefahr zu bringen.
ECDC Memmingen: Niemz (Reichelmeir) - Benda (C), Folk, Hoffmann, Vit, Tenschert, Jainz - Pfalzer, Rott, Weigant, Miettinen, Kraus, Sikora, Dolezal, Eskelinen, Zimmermann, Kouba, Krafczyk.
TSV Peißenberg: Goll (Resch) - Stögbauer, Barth, Singer, Maier, Ebentheuer, Neal - Eichberger, F. Barth (C), Hörndl, Mooslechner, Wieseman, Stowasser, Malzatzki, Estermaier, Feistle, Andrä, Birkner.
Tore: 0:1 (14.) Wiseman (Eichberger/M. Barth), 1:1 (20.) Dolezal (Eskelinen/Benda; 5-4), 1:2 (27.) Estermaier (Hörndl/Malsatzki), 1:3 (37.) Hörndl (Birkner/Stögbauer; 5-4), 1:4 (47.) Wiseman (Eichberger; 4-5), 1:5 (48.) Eichberger, 2:5 (56.) Eskelinen (Miettinen)
Strafminuten: Memmingen 10 + 10 gegen Tenschert (Bandencheck) - Peißenberg 6
Schiedsrichter: Sperl (Ingolstadt) - Zuschauer: 1.695
