"Sind Sie der richtige Kandidat für uns?" - Markus Kennerknecht zu Gast bei den Liberalen

veröffentlicht am 26.05.2016

Markus Kennerknecht sprach mit den Freien Demokraten Memmingen über "brennende Themen" der Stadtpolitik. Rechts neben ihm Dirk Grube und die Kreisvorsitzende Heike Schalk. Foto: Sonnleitner

Memmingen (as). Zum "Liberalen Stadtgespräch" im Gasthaus im Weinhaus "Zum goldenen Löwen" hatten die Freien Demokraten Memmingen den vor vier Wochen nominierten Oberbürgermeister-Kandidaten der SPD Markus Kennerknecht zu Gast. Da die FDP mit der SPD im Stadtrat eine gemeinsame Fraktion bildet, wollte die Kreisvorsitzende Heike Schalk vor allem eines wissen: „Sind Sie ein Kandidat, den wir unterstützen können?“

Markus Kennerknecht referierte zunächst seinen Werdegang, der ihn über den zweiten Bildungsweg zum Studium des Bauingenieurwesens führte (wir berichteten). Seit zwei Jahren ist der 46-jährige,  in Kempten geborene, OB-Kandidat als Stadtbaumeister in Immenstadt tätig.

Schon vor seiner Nominierung war Kennerknecht mit der roten Couch unterwegs, um Bürger zum Gespräch einzuladen. Er war bei Firmen und Institutionen zu Gast, sprach mit Stadtteilvertretern und Vereinen. Auf die Frage, was ihm dabei aufgefallen sei, sprach Kennerknecht einige Problemfelder an:

Memminger Klinikum

Zur Diskussion um die Fusion des Memminger Klinikums mit den Unterallgäuer Krankenhäusern verwies Kennerknecht auf den Klinikverbund Kempten-Oberallgäu als gutes Beispiel dafür, wie Fusion funktionieren kann. „Wir sollten nicht zu lange warten und eine Lösung finden, bei der keine Partei das Gesicht verliert.“

Entwicklungskonzepte für die Orte

Ein weiteres "brennendes Thema" sei die Kommunikation mit den Bürgern in den Stadtteilen. In Volkratshofen und Steinheim habe er einen „Jour Fix“ vorgeschlagen, um Probleme abzuarbeiten und Frustrationen abzubauen. “Viele fühlen sich überfahren beim Thema der Bebauung“, so Kennerknecht. Als Beispiel nannte er den stark gewachsenen Stadtteil Steinheim. Man müsse Entwicklungskonzepte für die Orte entwickeln, welche die Bereiche Verkehr, Schule und Kindergarten einschließen.

Effektivere Verwaltung

Als "undankbare, aber nötige" Aufgabe für den neuen OB bezeichnete Kennerknecht eine Überprüfung der Verwaltungsabläufe im öffentlichen Dienst. Eine leistungsorientierte Bezahlung werde sehr kontrovers diskutiert, es sei jedoch zu überlegen, ob es sinnvoll sei, Bewertungssysteme aus der freien Wirtschaft, wie z.B. eine Selbstreflexion der Mitarbeiter, zu übernehmen.

„Junge Wohnen“ in der Innenstadt

Auch das „Junge Wohnen“ in der Innenstadt bezeichnete Kennerknecht als wichtiges Thema. Gespräche mit Jugendlichen zwischen 16 und 25 seien ernüchternd gewesen: „Ein Großteil kann es nicht erwarten, aus Memmingen wegzukommen“. Die jungen Leute fühlten sich nicht wahrgenommen und fänden keinen bezahlbaren Wohnraum. Der Wohnungsbau müsse jedoch alle Alters- und Einkommensschichten berücksichtigen, meinte der Bauingenieur. Städtebaufördermittel könne jeder beantragen, auch der Privatmann für die Sanierung seines Altstadthauses. Sinnvoll wäre es, eine städtische Anlaufstelle im Bauamt zu schaffen, die den privaten Hausbesitzer durch den Förderdschungel führt.

Kernstadt besser vermarkten

Zum Thema „Tourismus“ regte Kennerknecht an, die Kernstadt besser zu vermarkten. Statistisch verweilten Gäste knapp zwei Tage in Memmingen, dies sei zu wenig. Hier gelte es, Angebotspaket zu schnüren. Außerdem kritisierte er die „stiefmütterliche Vernetzung in südliche Allgäu“ und kritisierte, dass die Allgäu GmbH nur die Interessen des Marktes Oberdorf vertrete.

„Sie haben die Kernpunkte sehr gut erfasst und den Finger in die Wunde gelegt“, attestierte ihm Heike Schalk und legte mit ihren letzten beiden Fragen noch einmal nach: "Was ist das Erfolgsrezept von Dr. Holzinger und warum sind Sie besser als Ihr Gegenkandidat?"

„Ich könnte nicht überall Bürgermeister sein"

Dr. Holzinger sei „erfolgreich, kompetent und bürgernah“, lautete die schnelle Antwort. Vorsichtiger beantwortete Kennerknecht die zweite Frage: "Wer besser ist, muss der Bürger entscheiden." Mit seinen Erfahrungen sowohl in der Kommunalverwaltung als auch in der freien Wirtschaft und in der baulichen Stadtentwicklung fühle er sich für die anstehenden Aufgaben jedoch sehr gut gerüstet. Und für die schöne Stadt Memmingen würde er sich gern einsetzen: „Ich könnte nicht überall Bürgermeister sein, aber hier auf jeden Fall.“

Weitere Infos über Markus Kennerknecht gibt es im Internet unter www.markus-kennerknecht.com.