Ein "Leuchtturmprojekt" für ganz Bayern

Wirtschaftsminister zeichnet Firma Stetter für Energieeinsparung aus

veröffentlicht am 11.07.2018

Der bayerische Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (2.v.re.) übergab das Wintermayr-Energieeinsparzertifikat an Dr. Gunther Abolins (2.v.li.) von Schwing-Stetter. Links neben ihm der technische Direktor der Stetter GmbH Roland Garber. Rechts im Bild: Berndt Wintermayr, Geschäftsführer der ausführenden Firma Wintermayr Energiekonzepte Systemtechnik in Ulm. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). 83 Prozent weniger Energieverbrauch,  540 Tonnen CO²-Einsparung und 60 Prozent mehr Licht zugunsten von Produktion und Mitarbeitern: Das ist die stolze Bilanz des neuen innovativen Beleuchtungskonzepts der Firma Stetter in Memmingen. Der bayerische Wirtschafts- und Energieminister Franz Josef Pschierer übergab kürzlich das Energieeinsparungszertifikat an Dr. Gunther Abolins von Schwing-Stetter.

Die Hauptverantwortlichen der Firma Stetter und Berndt Wintermayr führen durch die LED-beleuchteten Produktionshallen.

Als „Leuchtturmprojekt“ bezeichnete Berndt Wintermayr, Geschäftsführer der ausführenden Firma Wintermayr Energiekonzepte Systemtechnik in Ulm, die bei der Firma Stetter umgesetzte Maßnahme im Rahmen der Projektpräsentation. In knapp sechs Monaten und während des laufenden Betriebes wurden die Produktionshallen des führenden Herstellers für Fahrmischer 1.800 alte Leuchten gegen ein modernes LED-System mit intelligenter Steuerungstechnik ersetzt. Eine eigens für Stetter entwickelte App ermöglicht den Verantwortlichen im Werk eine komfortable Handhabung des Systems.

"Investitionen, die sich rechnen“

„Dies sind Investitionen, die sich rechnen“ sagte Wintermayr, der außerdem auf die relativ kurzen  Amortisationszeiten verwies. „Mit den Effizienzmaßnahmen für Beleuchtung werden wir unserer Verantwortung gegenüber der Umwelt gerecht“, fügte Dr. Gunther Abolins, Geschäftsführer der Firma Stetter, hinzu: „Nachhaltige Lösungen und Konzepte, wie wir Sie mit Wintermayr umgesetzt haben, sind der richtige Weg, um dauerhaft den ökologischen Fußabdruck zu verbessern.“

1.300 LED-Leuchten wurden auf 30.000 Quadratmetern verbaut.

Memmingens Oberbürgermeister Manfred Schilder dankte der Firma Stetter für das klare Bekenntnis zum Standort Memmingen: „Ein Unternehmen mit ökologischem Gewissen ist attraktiv für die Mitarbeiter“, entgegnete er auf die eingangs geäußerte Klage des Geschäftsführers, das die Verfügbarkeit geeigneter Mitarbeiter generell und gerade in Memmingen ein großes Problem für die Firma sei. Allerdings sehe er hier sich selbst und den Stadtrat in der Verantwortung, ergänzte das Stadtoberhaupt.

„Energiekosten werden immer mehr zum Wettbewerbsfaktor"

„Wir bräuchten viele Stetter in ganz Bayern“, lobte Wirtschafts- und Energieminister Franz Josef Pschierer das vorbildliche Engagement der Firma im Bereich Energieeffizienz. „Energiekosten werden immer mehr zum Wettbewerbsfaktor im internationalen Wettbewerb und in Deutschland sind sie am höchsten.", gab Pschierer zu bedenken. Insofern gehe es darum, weniger Strom zu verbrauchen und gleichzeitig die Produktion zu halten oder zu erhöhen:  „Jede Kilowattstunde Strom, die nicht verbraucht wird, müssen wir nicht erzeugen und nicht transportierten“, so Pschierer.

Energieeinsparung sei ein hohes gesellschaftspolitisches Ziel. Das Thema stelle eine große Herausforderung dar, zumal es nach wie vor wenig gesellschaftliche Akzeptanz erführe. „Umso wichtiger ist es, solche Projekte vor Ort zu haben“, erklärte der Minister, verbunden mit der Hoffnung, dass dieses Projekt viele Nachahme in ganz Bayern findet. "Die Energiewende lebt vom Tun und Machen gerade kleine und mittlere Unternehmen haben große Einsparungspotenziale.“

Mehr als 80.000 Fahrmischer für den Betontransport wurden in den  Memminger Werkshallen bereits hergestellt.

Info: Die Stetter GmbH, gegründet 1948, ist Mitglied der  Schwing-Gruppe mit Hauptsitz in Herne. Am Standort Memmingen entwickelt und fertigt Stetter Betonmischanlagen, Fahrmischer für den Betontransport sowie Betonrecyclinganlagen für die Aufbereitung von Restbeton. Dazu kommen die Schwing-Produkte: Betonpumpen, aufgebaut auf bis zu achtachsigen Trucks, stationären Betonpumpen und Industriepumpen für den Transport schwer fließbarer Stoffe. Schwing/Stetter ist ein führender Hersteller von Betonbaumaschinen. Mehr als 80.000 Stetter-Fahrmischer haben die Memminger Werkshallen bereits verlassen. Die Produkte werden in ca. 70 Ländern durch eigene Tochtergesellschaften und Händler angeboten und außer in Europa auch in USA, Brasilien und Indien in eigenen Produktionsstandorten hergestellt.

2012 wurde Schwing für 300 Mio. Euro von dem chinesischen Produzenten XCMG übernommen, die Chinesen halten 93 Prozent der Unternehmensanteile.