Karina Barisch (links) und Elisabeth Barisch vom BRK zeigen, wie Erste Hilfe bei einem Herzstillstand geleistet wird. Foto: Svenja Gropper
Memmingen (sg). Weiterführende Schulen in Memmingen wollen Schüler ab der siebten Klasse fit machen für die Lebensrettung. Im Rahmen des bundesweiten Projekts „Retten macht Schule“ der Björn Steiger Stiftung ist dazu an der Lindenschule Memmingen die erste Lehrerfortbildung durchgeführt worden, sieben weitere Schulen im Stadtgebiet folgen.
Ziel ist es, Ängste und Bedenken vor Erste Hilfe- und Wiederbelebungsmaßnahmen abzubauen und die dafür notwendigen Kompetenzen zu vermitteln. Lehrer sollen ihr Wissen als Multiplikatoren an die Schüler weitergeben, damit auch diese künftig im medizinischen Notfall Hilfe leisten können. Neben den Fortbildungen werden die teilnehmenden Schulen mit 12 Reanimationstrainigspuppen, einem Übungs-Defibrillator sowie einem funktionsfähigen Defibrillator mit Wandkasten ausgestattet.
Kostbare Minuten
Etwa 65.000 Herztote gibt es jährlich in Deutschland. Bei einem Herzstillstand zählen vor allem die ersten Minuten, in denen der Rettungsdienst – gerade im ländlichen Raum – noch nicht vor Ort sein kann. Daher ist Erste Hilfe oft lebensrettend, wie die Schirmherren des Projekts - Oberbürgermeister Jan Rothenbacher und Landrat Alex Eder – sowie Dr. Rupert Grashey vom Klinikum Memmingen betonen. Der größte Fehler sei, in einer Notsituation gar nichts zu tun. „Genau hier setzt dieses wichtige Projekt an und holt bereits Schüler ab der siebten Klasse ab“, so Eder. Erste Hilfe zu leisten und eine Herzdruckmassage durchführen zu können, müsse eine Selbstverständlichkeit für alle werden, ergänzt Rothenbacher.
Auch der Klinikverbund Allgäu sowie das Bayerische Rote Kreuz (BRK) des Kreisverbands Unterallgäu und die GesundheitsregionPlus unterstützen das „Leuchtturmprojekt“, wie Grashey es nannte, das in Memmingen und im Landkreis „herzsichere Schulen“ schaffen soll.
Mehr über das Projekt „Retten macht Schule“ der Björn Steiger Stiftung finden Sie hier.
