Kein Lichtblick in Sicht

Wirtschaftliche Lage im Allgäu bleibt angespannt

veröffentlicht am 29.02.2024

Trübe Stimmung, auch in der Wirtschaft - derzeit ist kein Lichtblick in Sicht. Foto: Svenja Gropper

(dl). Auch im Allgäu bleibt die Lage der Unternehmen angespannt, wie das Ergebnis der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage zeigt. Zwar haben sich die Erwartungen der Unternehmer leicht verbessert, die Bewertung der Geschäftslage fällt allerdings nochmals schlechter aus als bei der letzten Umfrage im Herbst 2023. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.

Im Januar 2024 hat die IHK Schwaben einen repräsentativen Querschnitt ihrer Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen zur aktuellen Lage, zu ihren Erwartungen und den größten konjunkturellen Risiken befragt.

„Im schwabenweiten Vergleich verzeichnet das Allgäu eine durchschnittliche Entwicklung. Leider besteht derzeit kein Lichtblick, einen Weg aus der Rezession zu finden“, so Andrea Thoma-Böck, IHK-Regionalvorsitzende für Memmingen und Unterallgäu. Die Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Kempten und Oberallgäu, Julia Zwicker, fordert daher „eine schnelle und spürbare Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen für unsere Betriebe im Allgäu“. Denn diese werden aktuell von den befragten Unternehmen als größtes Risiko ihrer zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung gesehen.

Trübe Stimmung

Die Stadt Kempten und das Oberallgäu sind weiterhin die zweitstärkste Region in Bayerisch-Schwaben, hinter der Stadt Augsburg. In Lindau, Memmingen und dem Unterallgäu hat sich der IHK-Konjunkturklimaindex leicht verbessert. Grund für diese positive Entwicklung ist, dass die Unternehmen ihre künftige Geschäftslage etwas besser einschätzen als zuletzt. Die Beurteilung der aktuellen Lage hat sich dagegen oftmals verschlechtert. Die Stimmung in Kaufbeuren und dem Ostallgäu, eine Region mit vielen Industrieunternehmen, trübt sich ein.

Wirtschaftliche Substanz schwindet

„Die geringe Inlandsnachfrage bei gleichzeitig steigenden Kosten drückt auf die Investitionsbereitschaft am Standort“, stellt Thoma-Böck fest. In Summe schwindet die wirtschaftliche Substanz der Region. Obwohl sich diese Entwicklung noch nicht merklich auf die Beschäftigungspläne der Wirtschaft auswirkt, sieht die Unternehmerin darin ein deutliches Warnsignal für die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsraums Allgäu.

„Allgäu hat großes Potential“

„Die erhoffte Trendwende bleibt aus, die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen können sich nicht von der deutschlandweiten Stimmung abheben. Umso wichtiger ist es, die politischen Rahmenbedingungen so zu stellen, dass wirtschaftliches Wachstum wieder möglich ist. Das beginnt bei den Steuer- und Abgabesätzen, geht weiter über schnelles und unbürokratisches Verwaltungshandeln und endet bei einer intakten Infrastruktur, beispielsweise beim Straßen- und Schienenbau, beim Ausbau der Datennetze oder Bildungseinrichtungen. Das Allgäu hat großes Potential - dieses zu fördern, muss das Ziel aller politischer Akteure sein“, plädiert Peter Leo Dobler, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Kaufbeuren und Ostallgäu.