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„Lieber viel bewegen mit wenig Förderung“

Christoph Schmid im Gespräch mit enerix

veröffentlicht am 12.03.2024

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Christoph Schmid (links) hat sich mit enerix-Geschäftsführer Roman Choreny (rechts) über die Geschäftslage und aktuelle Entwicklungen ausgetauscht. Foto: Svenja Gropper

Memmingen (sg). Die Sicht der Politik und die Erfahrung aus der Praxis trafen durchaus konstruktiv aufeinander, als der SPD-Bundestagsabgeordnete Christoph Schmid enerix vor kurzem einen Firmenbesuch abgestattet hat. Dabei ging es um gestrichene Förderungen, fehlende Planungssicherheit und darum, was die Politik tun kann, um für die Energiewende relevante Firmen im eigenen Land zu halten.

„Wie lange halten wir das finanziell noch durch, nur bei deutschen Herstellern zu kaufen“, äußerte sich Roman Choreny, Geschäftsführer von enerix Memmingen/Kempten besorgt zur aktuellen Lage. Denn vor kurzem hat die Bundesregierung die geplante Förderung von einer Milliarde aus dem Klima-Transformations-Fond gestrichen. „Die Haushalte sortieren sich gerade erst“, gab Schmid zu. Deutschland abzuschotten, ähnlich wie es die USA mit ihrem Inflation Reduction Act gemacht habe, komme jedoch nicht in Frage, betonte er. Deutschland sei Exportnation, viele Branchen seien darauf angewiesen. „Einen Handelskrieg würden wir nicht gewinnen“, wurde Schmid deutlich.

Planungs(un)sicherheit

Choreny als Praktiker beschrieb die aktuelle Lage als herausfordernd, die Nachfrage sei extrem zurückgegangen. Die Ursache dafür sieht Choreny hauptsächlich in der Verunsicherung und Zurückhaltung der Menschen durch das Hin und Her beim Heizungsgesetz, dem durch das Verkehrsministerium ausgelöste Förderchaos vergangenen Herbst, dem Hin und Her bei der Strompreisbremse sowie anderen politischen Themen.
Einig wurden sich Schmid und Choreny, dass letztlich nur langfristige Förderprogramme - wie zum Beispiel das Bayerische Speicherförderprogramm aus 2019/2020 - sowohl Verlässlichkeit für den Kunden als auch Planungssicherheit für das Unternehmen bieten.
Chorenys Sorge, dass auch der aktuell diskutierte „Resilienzbonus“ in der Hinsicht keinen Sinn ergebe und vielmehr die Kaufzurückhaltung fördere, nimmt der SPD-Politiker mit nach Berlin, obschon dessen Fraktion diesen bisher unterstützt habe.
„Es lohnt sich ja ohnehin, auch ohne Förderung, denn eine PV-Anlage amortisiert von selbst“, erklärte Schmid, der selbst eine Anlage auf seinem Haus in Alerheim hat und damit auch sein Hybrid-Auto speist.

Zügige Entscheidungen

Als Lösungsansatz kamen Choreny und Schmid überein, dass es vor allem zügige politische Entscheidungen brauche, die zur Planungssicherheit der Unternehmen beitragen. „Lieber viel bewegen mit weniger Förderung, als wenig mit viel Förderung“, fassten sie zusammen.

Abschließend gab Choreny noch die Idee von Energiegemeinschaften mit auf den Weg, die in den Nachbarländern Österreich und der Schweiz bereits gut funktionieren, auch Italien hat dieses Jahr bereits damit gestartet.