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25 Jahre Kinderrechte - Kinderschutzbund braucht Unterstützung!

veröffentlicht am 20.09.2014

Grafik: Susanne Schäfer, Zaubereinmaleins.INTERN Grafik: Susanne Schäfer, Zaubereinmaleins.INTERN

Memmingen (as). Heute ist Weltkindertag. Und in vielen Familien steht sicherlich ein schöner Ausflug auf dem Programm. Doch die wenigsten Erwachsenen wissen, dass sie mit solchen gemeinsamen Aktivitäten auch im Sinne der Kinderrechte handeln - bzw. dass es überhaupt verbriefte Rechte zum Wohle der Kinder gibt. Darum nimmt der Kinderschutzbund Memmingen-Unterallgäu den Weltkindertag 2014 zum Anlass, an die 1989 in der UN-Kinderrechtskonvention verankerten Grundrechte zu erinnern.

"Die Kinderrechte sind viel zu wenig im Bewusstsein der Menschen verankert", bedauert die stellvertretende Vorsitzende des Kreisverbandes, Monika Dörr. Am Weltkindertag 2013 haben 'Kinderreporter' Memminger Politiker zu diesem Thema befragt. Das Ergebnis: Die meisten kannten die Kinderrechte nicht, die, vor 25 Jahren von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet, bislang von 192 Nationen anerkannt wurden.

Das Kinderparlament gibt jungen Mitbürgern ein Mitspracherecht

Seit vielen Jahren stehen die Rechte und das Wohl der Kinder im Mittelpunkt der Arbeit des Kinderschutzbundes Memmingen-Unterallgäu. Vielfältige Angebote sind entstanden wie das Kinderparlament, das der Kreisverband mit Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Vertretern der Stadtverwaltung seit 2010 jedes Jahr veranstaltet, um den Kindern ein Mitspracherecht in den sie betreffenden Lebensbereichen zu geben. Zu diesem Anlass werden die Kinder ins Rathaus eingeladen und können dort Ihre Wünsche und Ideen zu äußern. „Erwachsene haben oft falsche Vorstellungen davon, was Kinder brauchen", erklärt Monika Dörr, im Hauptberuf stellvertretende Schulleiterin der Grundschule Heimertingen.

Familienpaten unterstützen Eltern im Alltag

Ein wichtiges neues Projekt von Kinderschutzbund und Jugendhilfe der Stadt sind die Familienpaten. Im Rahmen der Sozialpädagogischen Familienhilfe helfen sie Eltern und Alleinerziehenden bei Problemen mit der Kindererziehung oder der Haushaltsführung. „Heute fehlt das Netz einer Großfamilie. So werden unsere älteren Paten auch gern zu Ersatzomas und -opas.“ Die angehenden Paten werden in einem Kurs, der 36 Stunden umfasst, auf ihre Aufgabe vorbereitet. Bislang sind sechs Familienpaten im Einsatz.

Babysitterkurse und Frühchen-Café

Besonders am Herzen liegen Dörr auch die sehr gut frequentierten Babysitterkurse. „Ein Fach wie Erziehungskunde fehlt an den heutigen Schulen. Da geht es um grundlegende und nützliche Fertigkeiten, die jeder erlernen sollte.“

Für die speziellen Anliegen von Eltern bzw. Müttern mit zu früh geborenen Kindern hat der Kinderschutzbund ein Frühchen-Café eingerichtet. „Hier tauschen sich Eltern regelmäßig aus und erhalten dazu Anregungen vom Fachpersonal", erklärt Monika Dörr.

Auch "Begleitende Umgänge" finden seit 1999 in den Räumen des Kinderschutzbundes statt. Ziel dieser pädagogisch begleiteten Maßnahme ist es, den Kontakt des Kindes zu beiden Elternteilen nach Trennung und Scheidung aufrecht zu erhalten bzw. aufzubauen. In schweren Fällen (Missbrauch, psychische Krankheiten oder Sucht) gilt es auch zu kären, ob der Umgang mit einem Elternteil generell zu verantworten ist.

Wie eine große Familie: Der KIDS-POINT

Im KIDS-POINT, der zusammen mit der Kinder-Brücke Allgäu entstand, kümmern sich hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Buftis (Bundesfreiwilligendienstler) um Grundschulkinder mit besonderem Förderbedarf und/oder Migrationshintergund. Die Kinder helfen bei der Zubereitung des Mittagessens, erledigen ihre Hausaufgaben und erhalten Freizeitangebote.

Angefüllt mit Spiel- und Bastelsachen ist das bekannte und beliebte Spielmobil von Mai bis Oktober im Landkreis unterwegs. Weitere Aktivitäten sind das Adventskranzbinden in der Rathaushalle und der Nikolausbesuch  im Klinikum.

"Wir würden gern noch mehr anbieten, doch wir sind froh, wenn wir das derzeitige Angebot halten können." Aus Geld- und Personalmangel kann auch nur jedes zweite Jahr ein Kinderfest am Weltkindertag, wie 2012 auf dem Schrannenplatz, stattfinden.

Finanzielle und personelle Engpässe - Mitarbeiter gesucht!

Der Verein finanziert sich durch öffentliche Zuschüsse, Bußgeldzuweisungen, Mitgliedsbeiträge. Zum größten Teil jedoch ist er auf Spenden und Sponsoren angewiesen. Haupteinnahmequellen sind die jährliche Straßensammlung und die Tombola auf dem Jahrmarkt. Achtung: Der Kinderschutzbund sucht dringend Helfer für den Losverkauf (v.a. vormittags).

"Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Kinder zu schützen, fördern und zu stärken. Wir brauchen Unterstützung in allen Bereichen: Mehr Familienpaten, Helfer für das Spielmobil...", so Dörr.

Wer Mitglied werden, sich ehrenamtlich für den Verein engagieren oder dessen Arbeit mit einer Spende unterstützen möchte, erreicht den Kinderschutzbund unter Telefon 08331/ 84858. Die Geschäftsstelle ist Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 11.30 Uhr geöffnet.

Ausführliche Informationen unter www.kinderschutzbund-memmingen-unterallgaeu.de

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