
Viel Andrang gab es bei der Ausbildungsmesse, die nach 2 Jahren wieder in Präsenz stattfinden konnte.
Memmingen (sg). Die 16. Memminger Ausbildungsmesse fand am vergangenen Wochenende statt. Mit viel Andrang und Interesse kamen junge Menschen mit Vertretern regionaler Unternehmen ins Gespräch und konnten sich auch praktisch von vielen Berufen ein Bild machen.
Dieses Jahr fand die 16. Memminger Ausbildungsmesse unter der Schirmherrschaft von Landrat Alex Eder und Oberbürgermeister Manfred Schilder statt, organisiert von dem Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT in der Stadt Memmingen und im westlichen Landkreis Unterallgäu. Nach zwei Jahren Online-Messe freuten sich Veranstalter, Aussteller und Jugendliche über einen regen Austausch in Präsenz.
Knapp 140 Betriebe, Innungen, die IHK und HWK, Behörden und Institutionen sowie Berufsfachschulen aus der Region waren vor Ort. Die Messe war sehr gut besucht.
„Es ist deine Zukunft.“
Gesundheitsminister Holetschek sprach in seiner Begrüßungsrede davon, dass die Ressource Mensch knapp geworden sei, insbesondere auch in seinem Ressort, in Pflege- und Gesundheitsberufen. Die zweite Bürgermeisterin der Stadt Memmingen, Margareta Böckh, wies darauf hin wie schwierig es geworden sei im Handwerk Auszubildende zu finden. Als die Ausbildungsmesse ins Leben gerufen wurde, sei dies noch umgekehrt gewesen: Die Ausbildungsplätze seien begehrt und hart umkämpft gewesen. Dennoch gelte heute wie damals das Motto „Es ist deine Zukunft.“ Dass die Frage der Berufswahl eines jungen Menschen ganz zentral und bestimmend sei, betonte auch Landrat Alex Eder.
Nicht nur Abschlussklassen im Blick haben
Die Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, Maria Amtmann, und ihre Kollegin und Berufsberaterin Sabine Blum, stellten die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt dar. In den letzten beiden Jahren habe sich trotz Corona auf dem Arbeitsmarkt viel bewegt. Die Arbeitslosenquote liege bei uns unter 3%. Da spreche man von Vollbeschäftigung. An Ausbildungsplätzen mangele es ebenfalls nicht, vielmehr an Bewerbern. Auf zwei offene Stellen komme ein Bewerber.
Neben der Berufsberatung an Schulen und für Abschlussklassen, gebe es daher nun mehr und mehr Projekte, um Jugendliche auch in einem anderen Umfeld anzusprechen. „Wir gehen davon aus, dass wir noch viel mehr Potenzial haben“, so Blum. Da gebe es z. B. auch die Schüler, die nach dem Abschluss ein Jahr Pause gemacht haben oder junge Mütter.
Wie entscheide ich mich
Ausbildungsbetriebe schaffen neue Anreize wie eine 4-Tage-Woche, die Möglichkeit Praktika zu machen und vor allem sich vor Ort am Messestand schon ein bisschen ausprobieren zu dürfen und mit einem Gefühl für den Beruf sowie mit Informationsbroschüren nach Hause zu gehen.
Im Gespräch mit Jugendlichen zeichnet sich ein motiviertes, engagiertes Bild ab, das manchmal jedoch auch mit einem sorgenvollen Blick in die Zukunft verbunden ist. Man merkt den jungen Vertretern der Berufe an den Ständen ihre Begeisterung für den Beruf an. Sie haben sich richtig entschieden und möchten nun auch andere dazu motivieren. Das Gehalt bei einer Schreinerlehre sei nicht sehr hoch und auch perspektivisch nach der Lehre bliebe der Lohn eher niedrig, erzählt Robert. Er hat die Lehrstelle zum Herbst gewechselt: Von der Gastronomie in die Schreinerei. Für ihn sei das die richtige Entscheidung gewesen.
Abiturientin Franziska findet die Ausbildungsmesse cool, informativ und hat für sich eine Richtung finden können, in die es gehen soll. Vorher wusste sie das noch nicht so recht. Sie sei sehr gut beraten worden und auch über duale Studiengänge habe sie sehr hilfreiche Informationen erhalten. Ihre Tendenz nach dem Messebesuch ist der Bereich Gesundheitsmanagement.
Fotos: Svenja Gropper.