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Besser gerüstet für den Ernstfall

Neues Katastrophenschutzlager in Memmingen eröffnet

veröffentlicht am 04.11.2025
Neues Katastrophenschutzlager in Memmingen eröffnet

Mit über 100 geladenen Gästen aus allen Bereichen der Hilfs- und Rettungsorganisationen wurde nun das neue Katastrophenschutzlager in einer Halle im Gewerbegebiet Nord eröffnet. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). Ob Hochwasser, Großbrand oder Stromausfall – Memmingen rüstet sich für Krisen. In einer neu eingerichteten Halle im Gewerbegebiet Nord lagern künftig Ausrüstung und Material für alle Hilfsorganisationen der Stadt. Das Ziel: Im Ernstfall noch schneller und besser helfen zu können.

Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig eine gute Vorbereitung im Katastrophenschutz ist – ob während der Corona-Pandemie, bei der Flut im Ahrtal oder zuletzt beim Juni-Hochwasser 2024 im Unterallgäu. Um künftig noch effektiver auf Krisen reagieren zu können, hat die Stadt Memmingen nun ein zentrales Katastrophenschutzlager im Gewerbegebiet Nord offiziell eröffnet.

Andreas Land

Andreas Land, Leiter des Amts für Brand- und Katastrophenschutz, erklärt die operative Ausgestaltung de Hauses.

Gemeinsames Lager für alle Einsatzkräfte

Das neue Lager steht allen Hilfsorganisationen der Stadt – darunter Feuerwehren, Rettungsdienste und das Technische Hilfswerk – kostenlos zur Verfügung. Dadurch werde die Einsatzfähigkeit im Katastrophenfall deutlich gestärkt. Die gemeinsame Nutzung der Halle soll die Kooperation der Organisationen weiter fördern.

Oberbürgermeister Jan Rothenbacher betonte bei der Eröffnung die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Wir wollten etwas schaffen, dass die Organisationen im Katastrophenfall zusammenbringt. Alle Beteiligten sollen im Ernstfall auf alle Ausrüstungsgegenstände zugreifen können. Das Projekt wird uns für die nächsten Jahre gut aufstellen."

Vorausschauendes Memminger Modell

"Haben ist besser als brauchen" - Landrat Alex Eder lobte das vorausschauende Memminger Modell als „Spitzen-Idee“, die auch im Landkreis Schule machen könne. Gerade beim Hochwasser im Sommer 2024 habe sich gezeigt, wie gut Stadt und Land bereits zusammenarbeiten.

Das gut sortierte Lager wurde in einer angemieteten Halle im Gewerbegebiet Nord eingerichtet. Aus Sicherheitsgründen wird die genaue Adresse nicht veröffentlicht – das Gebäude gehört zur sogenannten kritischen Infrastruktur und ist keine Anlaufstelle für die Bevölkerung.

Von der Pandemie zum modernen Krisenzentrum

Die Idee für das Lager entstand bereits während der Corona-Pandemie. Damals mietete die Stadt die Halle langfristig für Zwecke des Katastrophenschutzes. Seither wurde das Konzept stetig weiterentwickelt:
Rund 980 Quadratmeter Lagerfläche wurden mit einem Schwerlastregal (elf Reihen, 600 Palettenstellplätze) und einem digitalen Verwaltungssystem ausgestattet. Für den Materialtransport stehen ein Teleskoplader und ein Elektro-Hubwagen bereit.

Zur technischen Ausstattung gehören außerdem eine neue Schließanlage, eine Einbruch- und Brandmeldeanlage sowie eine moderne Beleuchtung. Bis Ende des Jahres soll das Gebäude zusätzlich mit einer Notstromeinspeisung und einer redundanten Internetverbindung ausgerüstet werden – eine zweite, unabhängige Leitung, die bei Ausfall automatisch übernimmt.

Ausrüstung für jeden Ernstfall

Im Lager sind inzwischen zahlreiche Materialien für unterschiedliche Einsatzlagen eingelagert: Sandsäcke, Feldbetten, Decken, Pumpen, Zelte, Notstromaggregate sowie Ausrüstung für Sturm- und Schneeschäden. Die Stadt erweitert den Bestand laufend, um eine bestmögliche Versorgung im Krisenfall zu gewährleisten.

Die Verwaltungsräume (rund 300 Quadratmeter) umfassen Büros, eine Küche, einen Funkraum und ein Besprechungszimmer, das künftig auch für Schulungen und Übungen genutzt werden soll. Ein weiterer Raum steht der Führungsgruppe Katastrophenschutz zur Verfügung – jener Einsatzleitstelle, die im Ernstfall die Koordination übernimmt.

Insgesamt investierte die Stadt Memmingen neben den Mietkosten rund 400.000 Euro in die Ausstattung und Modernisierung des neuen Lagers.

„Dieses Projekt zeigt, wie vorausschauend unsere Stadt handelt“, so Oberbürgermeister Rothenbacher. „Im Krisenfall zählt jede Minute – und wir wollen bestmöglich vorbereitet sein.“