
Voller Optimismus und Zuversicht präsentiert sich der Vorstand der Sparkasse Schwaben -Bodensee (von links): Wolfgang Zettl, Bernd Fischer, Daniel Gastl, Harald Post und Andreas Steinbacher. Foto: Sonnleitner
Memmingen (as). „Vorwärts mit Vision“, unter diesem Motto stand die Bilanzpressekonferenz der Sparkasse Schwaben-Bodensee für das Jahr 2024. Auch im Umfeld der Rezession konnte die Sparkasse beeindruckende Zahlen vorlegen. Nach der Fusion der Sparkasse Schwaben-Bodensee mit der Sparkasse Günzburg-Krumbach stieg die Bilanzsumme gegenüber dem Vorjahr von 9,3 auf 11,8 Milliarden Euro.
Mit 69 Filialen, 27 SB-Filialen und 1417 Mitarbeitern ist die „neue“ Sparkasse, deren Einzugsgebiet sich von Lindau bis Memmingen und Mindelheim sowie über Günzburg, Krumbach bis Augsburg und Schwabmünchen erstreckt, das größte selbstständige Kreditinstitut in der Region und die viertgrößte Sparkasse Bayerns. „Wir sind und bleiben als verlässlicher Partner fest in der Region verwurzelt“, betonte Vorstandsvorsitzender Daniel Gastl. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Dr. Wolfgang Zettl und den Vorständen Bernd Fischer, Harald Post und Andreas Steinbacher ließ er das Jahr 2024 in Fakten und Zahlen Revue passieren.
Es war ein bewegtes Jahr, geprägt nicht nur von der Fusion und dem Wechsel im Vorstand; die Sparkasse Schwaben-Bodensee feierte 2024 ihr 200-jähriges Bestehen, „ein Meilenstein der für Verlässlichkeit, Beständigkeit und Stabilität steht“, so Gastl, der Thomas Munding im letzten Jahr ablöste.
Diese Einschätzung spiegelt sich in den Kundeneinlagen wider, die 2024 um zwei Prozent auf 188 Millionen Euro gestiegen sind. „Ein großer Vertrauensbeweis“, freut sich Gastl. Insgesamt haben fast 286.000 Kunden ein Giro- oder Jugendgirokonto bei der Sparkasse.
Persönliche Beratung bleibt im Fokus
Derzeit arbeiten 602 Beraterinnen und Berater bei der Sparkasse Schwaben-Bodensee, die auch weiterhin auf persönliche Beratung setzt und das Servicecenter weiter ausbauen will. Auch in Digitalisierung soll investiert werden. Laut Vorstandsmitglied Harald Post nutzen mittlerweile 75 Prozent der Kunden das Online-Banking der Sparkasse, dabei habe das Smartphone dem Computer den Rang abgelaufen. 1,8 Millionen Aufrufe verzeichnete die preisgekrönte Sparkassen-App im vergangenen Jahr. Ein Filialabbau ist dennoch nicht geplant, der persönliche Service in einer der 69 Filialen im Einzugsgebiet der Bank steht auch weiterhin zur Verfügung. „Das Filialnetz ist wichtig, wir wollen nicht ‚entweder-oder‘, sondern ‚auch‘“, betonte Post.
Eine Auszeichnung für exzellente Beratungsqualität habe das Haus für sein „Private Banking“ bekommen, also für die individuelle Beratung vermögender Privatpersonen, berichtete Bernd Fischer. Die Vermögensverwaltung mit einem verwalteten Depotvolumen von 2,5 Milliarden Euro sei „eine echte Erfolgsstory und eine Kernkompetenz der Sparkasse“.
Unternehmen scheuen Investitionen
Die schwierige wirtschaftliche und geopolitische Lage zeigt sich im gewerblichen Kreditgeschäft, hier gab es keinen Zuwachs. Neue Kredite für Unternehmensinvestitionen seien deutlich rückläufig gewesen, so der Vorstandsvorsitzende. Einen leichten Aufwärtstrend (18 Prozent) gab es jedoch bei den Darlehenszusagen für den privaten Wohnungsbau. Hier wurden neue Kredite in Höhe von 446 Millionen Euro vergeben. Anlass für Optimismus gebe der im Koalitionsvertrag angekündigte „Wohnungsbau Turbo“.
Provisionsgeschäft gewinnt an Bedeutung
Der Zinsüberschuss ist eine wichtige Ertragsquelle für die Sparkasse, doch eine nachhaltige Trendwende sei hier nicht in Sicht. Daniel Gastl rechnet mit einem wieder rückläufigen Zinsniveau. „Wir sehen in den kommenden Jahren keine verlässlichen Anzeichen für eine dauerhafte positive Zinsentwicklung“, erklärte Gastl, „die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben volatil.“ Die Sparkasse setze daher zunehmend auf das Provisionsgeschäft, also die Vermittlung von Wertpapieren und Versicherungen. Mit einem Überschuss von 87,2 Millionen Euro stellt es eine stabile und kalkulierbare Erlösquelle dar. Zentraler Baustein mit 79,1 Millionen Euro sei die Absicherung von Lebensrisiken wie Berufsunfähigkeit, Altersarmut oder im Todesfall, so Gastl.
Immobilienmarkt erholt sich langsam
Die Anzahl der vermittelten Immobilien sei vor allem im Neubaubereich zurückgegangen, erläuterte Andreas Steinbacher. Doch zeigte der Immobilienmarkt im letzten Jahr Anzeichen einer leichten Erholung. 350 Wohnungen und Häuser vermittelten die Sparkassen-Makler im vergangenen Jahr. Mit einem Gesamtwert von 119 Millionen Euro war man hier dem Vorjahr 2023 gegenüber im Plus.
Bilanzgewinn leicht rückläufig
Der Bilanzgewinn für das Jahr 2024 liegt bei 22,5 Millionen Euro und damit 1,5 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr. Grund hierfür seien gestiegene Personalkosten, ein höherer Zinsaufwand und die Fusionskosten, erklärten Daniel Gastl und sein Stellvertreter Dr. Wolfgang Zettl.
„Gemeinwohl ist unsere DNA“
2024 unterstützte die Sparkasse Schwaben-Bodensee Vereine und Institutionen in den Bereichen Soziales, Bildung, Sport und Kultur mit 1,15 Millionen Euro. „Gemeinwohl ist unsere DNA, nicht Gewinnmaximierung“, betonte Gastl. Daher werde die Sparkasse auch künftig mit Spenden und Sponsoring in Erscheinung treten. Spendenanfragen können über die Plattform www.wirwunder.de/sbo gestellt werden.
Vermögen breit streuen!
Zum Abschluss der Bilanzpressekonferenz gab es noch einen Rat des Vorstandsvorsitzenden an verunsicherte Anleger angesichts schwankender Börsen im Zuge der Zoll-Politik des US-Präsidenten: „Wir empfehlen unseren Kunden, ihr Vermögen auf mehrere Beine zu stellen und bereit zu streuen. Wenn man ein solides Fundament hat, kann man auch unter Donald Trump sehr gut schlafen.“