Bei der Preisübergabe in der Rathaushalle (v.l.): Johannes Bajer, Inés Feitl und Sebastian Dellinger vom Architekturbüro Bembé Dellinger (1. Preis), Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Gabriele Bruckmayer vom Büro "H2M" in Kulmbach (2. Preis) sowie Professor Michael Gaenßler, Vorsitzender des Preisgerichts. Foto: Mayer/Pressestelle Stadt MemmingenMemmingen (as). Der Architekten-Wettbewerb für den Umbau des Steinheimer Zehntstadels zum Bürgergemeinschaftshaus ist entschieden. Der 1., mit 15.500 Euro dotierte, Preis ging an das Greifenberger Architekturbüro "Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner". Das Preisgericht entschied sich damit für eine „reduzierte Lösung ohne großen gestalterischen Aufwand“.
Der Zentstadel in neuem, alten Gewand – die Gauben wurden allerdings auf vier reduziert. Repro: SonnleitnerDas Büro bei Leipzig bot die überzeugendste Lösung aus sieben Entwürfen, die nach einem Punktesystem aus den bundesweit 90 Bewerbungen ermittelt worden waren. Ziel des barrierefreien Umbaus und der Sanierung des Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert ist der größtmögliche Erhalt der historischen Substanz. Dies verheißt nicht nur die geringstmöglichen Eingriffe in die marode Bausubstanz, sondern verspricht auch geringeren Kostenaufwand. Bislang wurden 3,3 Millionen Euro für das Projekt veranschlagt.
„Schönstes Element des Entwurfs ist das Erlebnis des großen Dachstuhls vom Erdgeschoss aus“, lobte der Münchner Architekt und Vorsitzende des Preisgerichts Professor Michael Gaenßler. Ein wichtiger Aspekt sei auch die Aufenthaltsqualität der Freifläche: Damit der Vorplatz am Haupteingang für Veranstaltungen erhalten bleiben kann, wurde die Zahl der Stellplätze auf zehn reduziert. Parkplätze finden sich genügend in den umliegenden Straßen, so Gaenßler.
Im Erdgeschoss des Gebäudeinneren sind ein 150 Quadratmeter großer Mehrzweckraum für Veranstaltungen und Feiern sowie ein Sitzungszimmer mit Cateringküche geplant. Im Obergeschoss soll ein großer Proberaum für die Musikkapelle und ein Seminarraum entstehen. Im Bereich der früheren Durchfahrt ist eine große Treppenanlage mit Lift geplant. „Der Eingriff muss äußerst vorsichtig vollzogen werden, um die Materie nicht noch mehr zu gefährden,“ ergänzte der Architekt.
„Mit dem seit Jahren diskutierten Zehntstadel hat der Wettbewerb ein wichtiges kommunalpolitisches Thema aufgegriffen", erklärte Oberbürgermeister Doktor Ivo Holzinger bei der Ausstellungseröffnung im Rathaus. Streit um die Kosten kann es, zumindest vorerst, nicht geben denn: „Das Geld steht auf einem anderen Blatt“, so Holzinger. Erst im Verlauf der weiteren Planungen, die dem Siegerbüro Büro "Bembé Dellinger" übertragen wurden, wird sich die Bausumme beziffern lassen. Die Entscheidung liegt jetzt beim Stadtrat.