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"Datenschutz steht Kindeswohl nicht entgegen" - Fortbildung zum Umgang mit Daten

veröffentlicht am 19.12.2014

Referentin Isabella Gold, Leiterin des Referats „Jugendpolitik - Jugendhilfe“ im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration informierte zum Thema Datenschutz und Datenweitergabe.(Strobel/Pressestelle) Referentin Isabella Gold, Leiterin des Referats „Jugendpolitik - Jugendhilfe“ im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration informierte zum Thema Datenschutz und Datenweitergabe. Foto: Strobel/Pressestelle

Memmingen (dl). Auch beim Kinderschutz sind die hohen Anforderungen des Datenschutzes gewährleistet. Isabella Gold, Leiterin des Referats „Jugendpolitik - Jugendhilfe“ im Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration, informierte im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung mit Netzwerkpartnern der Koordinierenden Kinderschutzstellen der Stadt Memmingen und des Unterallgäus über Datenschutz und Datenweitergabe.

Gold machte klar: „Kinderschutz ist eine Daueraufgabe. Bayern ist hier gut aufgestellt, aber wir müssen uns immer weiter entwickeln.“ Zudem betonte sie: „Der Datenschutz steht dem Kinderschutz nicht entgegen.“ Im Vordergrund stehe in jedem Fall die Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Entscheidung, ob eine Kindeswohlgefährdung vorliege, bleibe letztendlich immer eine Prognoseentscheidung. Um weitere Schritte einzuleiten, müssten gewichtige Anhaltspunkte vorliegen. Dabei sollten Eltern und die Beschäftigten in den Einrichtungen nicht übereinander reden, sondern miteinander zum Wohle der Kinder handeln. Transparenz und Schweigepflichtentbindung bei der Datenweitergabe seien in den Einrichtungen Standard, sowie rechtlich und pädagogisch erforderlich.

Landesweit einheitliche Lösung als Ziel

Beim Thema der Entbindung von der Schweigepflicht sicherte Gold zu, den Netzwerken von Seiten des Ministeriums, Musterformulare bereit zu stellen. Hier müsse eine landesweit einheitliche Lösung das Ziel sein.

Zudem betonte Isabella Gold die Bedeutung und die erfolgreiche Entwicklung der Netzwerke: „Der Kinderschutz braucht starke Netze.“ Ein persönliches Anliegen der Referentin in diesem Zusammenhang war es, die Rolle des Jugendamtes als Dienstleister für Familien in den Vordergrund zu stellen.

Marie-Luise Bogner, vom KoKi-Netzwerk Unterallgäu, unterstrich die Wichtigkeit von Kommunikation und Kooperation in der Netzwerkarbeit. Die Koordinierenden Kinderschutzstellen der Stadt Memmingen und des Landkreises Unterallgäu sehe sie hier auf einem guten Weg. Denn auch im Rahmen dieser Veranstaltung seien viele offene Fragen geklärt und neue Kontakte geknüpft worden.

Die so entstehenden Verbindungen sind ein zentraler Bestandteil der Netzwerkarbeit, die Ursula Karst und Norbert Moritz vom KoKi-Netzwerk aus Memmingen sowie Marie-Luise Bogner und Kreszentia Gromer aus dem Unterallgäu auch in Zukunft weiterführen werden.