Fröhliche Stimmung herrschte bei der Fischerversammlung im Dietrich-Bonhoeffer-Haus. Auf dem Bild von links: Christian Feiner, Wolfgang Zettler, Manfred Wolters, Bernd Käser und Jürgen Kolb. Foto: Geiger
Memmingen (mg). „Der Bären ist geflickt, die schwerste Forelle kann kommen“, tönte einer von zahlreichen anwesenden Stadtbachfischern. Wie er träumen viele davon, in zehn Tagen den Birkenthron zu besteigen und die Regentschaft für ein Jahr zu übernehmen.
Dann wurde es laut im Otto-Steiger-Saal, die Trommlerbuben marschierten auf die Bühne und stimmten die rund 350 anwesenden Stadtbachfischer auf das Ereignis ein.
Christian Feiner sorgte bei der Begrüßung für den ersten Lacher des Abends. Er betonte, „die Gruppenführung der Stadtbachfischer habe zu keinem Zeitpunkt Druck auf den DFB ausgeübt. Die Nationalmannschaft hat sich freiwillig dazu entschieden, bei der WM kein Halbfinale zu spielen, nur damit viele Fischer heute hier sein können“.
Oberbürgermeister Schilder hatte einen Rat an alle Fischer, die sich jetzt schon Gedanken über ihre Rede machen, wenn sie dann auf dem Thron sitzen: "Dies macht keinen Sinn, denn Fischerkönig werde ich", schmunzelte das Stadtoberhaupt. "Und sollte es damit doch nichts werden, dann gönnt mir bitte wenigstens einen Fisch, denn seit drei Jahren hatte ich nichts mehr im Bären", appellierte der OB an die Mildtätigkeit der Mitfischer.
"Seid sauber und anständig"
Der Rathauschef wünschte allen Fischern „einen guten Fang“ und gab ihnen noch einen weiteren Rat mit auf den Weg: "Seid sauber und anständig im Bach, damit keiner, egal woher er kommt, uns unseren Nationalfeiertag nehmen kann.“
Michael Ruppert bemerkte, dass die Damen und Herren vom Tierschutz aktiv sind. "Wir nutzen das Ausfischen des Baches als Brauchtum und zum Anlass und aus Notwendigkeit der Gewässerpflege und pflegen damit eine lange Tradition. Das hat nichts mit Wettfischen zu tun, sondern es jucken viele in den Bach und am Ende hat einer die schwerste Forelle. Dieser bekommt weder einen Pokal noch ein Prämie, er ist halt der König der Fischer, so der 1. Vorstand des Fischertagsvereins.
Fischmeister Wolfgang Zettler gab zur Freude der Fischer bekannt, dass ein Zentner mehr Forellen als letztes Jahr eingesetzt wurden.
Bessere Akustik als im letzten Jahr
Christian Feiner zog im Anschluss ein kurzes Resümee über den letzten Fischertag. Die Veterinäre hatten nichts zu beanstanden, für zwei Fischer heißt es dieses Jahr zuschauen und einer wurde aus dem Verein ausgeschlossen.
Da die Akustik letztes Jahr beim Krönungsfrühschoppen miserabel war, werden Decken und Wände heuer mit großen Stoffbahnen abgehängt und zusätzliche Lautsprecherboxen aufgestellt.
Beschlossen wurde auch, das Fischen nur noch innerhalb der alten Stadtgrenzen zu erlauben. An der Eisenbahnbrücke gegenüber der ehemaligen Weizenbrauerei endet die Bachstrecke.
Oberfischer Jürgen Kolb fasste in seiner humorigen Art alles wichtige "rund um den Fischertag" zusammen und riet: "Redet mit den Fischen, füttert sie fleißig, denn die heiße Phase hat begonnen.“