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Digitaler Zwilling soll Altstadt stärken

Stadt setzt innovative Smart City-Strategie um

veröffentlicht am 10.06.2022
Historische Memminger Altstadt

Mit der Entwicklung und dem Aufbau eines Digitalen Zwillings sowie eines LoRaWAN-Netzwerkes soll die Memminger Altstadt nachhaltig gestärkt werden. Foto: dl Archiv

Memmingen (dl). Die Stadt Memmingen stärkt mit dem Aufbau eines Digitalen Zwillings sowie eines LoRaWAN-Netzwerkes ihre Innenstadt nachhaltig und trägt somit zu einer langfristigen Wettbewerbsfähigkeit bei. Das Konzept eines digitalen Zwillings beschreibt die Abbildung von realen Objekten in der virtuellen Welt. Digitale Zwillinge sind aus Daten und Algorithmen aufgebaut und werden über Sensoren mit der realen Welt gekoppelt, um diese so exakt wie möglich widerzuspiegeln. So wird es ermöglicht, ein Abbild der Realität zu schaffen, an dem Veränderungen vorab getestet werden können.

Zur Unterstützung einer nachhaltigen, digitalen und zukunftsfähigen Wirtschaft sowie der Krisenbewältigung im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie wurden über den Wiederaufbaufonds der Europäischen Union den Regionen Europas über das Programm REACT-EU Mittel zur Verfügung gestellt. Teil des Programms ist eine EU-Innenstadt-Förderinitiative für bayerische Städte, Märkte und Gemeinden mit dem Ziel Synergien zwischen städtebaulicher und gewerblicher Entwicklung herzustellen sowie einer Stärkung des Standorts Innenstadt. Ermöglicht wird dies unterstützend durch den Aufbau eines Digitalen Zwillings.

Negative Entwicklungen frühzeitig erkennen

Bereits Anfang des Jahres erhielt die Stadt Memmingen den Zuschlag zur Teilnahme bei der EU-Innenstadt-Förderinitiative (React-EU). Mit der Entwicklung und dem Aufbau eines Digitalen Zwillings sowie eines LoRaWAN-Netzwerkes für das Gebiet der Memminger Altstadt soll diese nachhaltig gestärkt werden. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass negative Entwicklungen frühzeitig erkannt, Maßnahmen definiert und der Erfolg langfristig überwacht werden kann. Somit dient der Digitale Zwilling einerseits als Visualisierungs- und Simulationsplattform, andererseits als interaktive Planungsplattform für die städtebauliche Entwicklung.

Das in Memmingen ansässige Unternehmen RIWA GmbH, Mitglied der Smart Data Services Unternehmensgruppe, erhielt den Zuschlag für die Ausschreibung zum Aufbau eines Digitalen Zwillings sowie eines LoRaWAN-Netzwerkes.

Verbindung neuester Technologien und Infrastrukturen

Beim Aufbau der Plattform werden durch die Verbindung neuester Technologien und Infrastrukturen innovative sensorgestützte Lösungen aufgebaut. So werden durch den Einsatz moderner Sensorik in Echtzeit sogenannte Use Cases bereitgestellt. Zu diesen "Use Cases" zählen u.a. die Frequenzmessung von Fußgängern um beispielsweise so genannte Points Of Interest zu ermitteln und zu steuern, Fahrzeugzähler, zur Meldung von Verkehrsbehinderungen oder -überlastungen oder eine Auslastungsüberwachung von Parkräumen um gezielte Erweiterungsmaßnahmen zu treffen.

Aber auch die Smart Waste-Füllstandsmessung für eine effiziente und optimierte Abfallwirtschaft, das Umweltmonitoring zur Warnung kritischer Werte oder das Anbringen von Bodenfeuchtesensoren für ein intelligentes Bewässerungsmanagement sind hier zu nennen. Der Digitale Zwilling wird auf die bestehende Geoinformationsinfrastruktur der Stadt Memmingen aufgesetzt und vollumfänglich integriert, wodurch ökologische, ökonomische und soziale Verbesserungen erreicht sowie Ressourcen und Finanzen eingespart werden sollen.

Für die Erstellung des LoRaWAN-Netzes, welches direkt an den Digitalen Zwilling sowie das Geoinformationssystem (GIS) der Stadt Memmingen angebunden wird, wird das Allgäuer Überlandwerk (AÜW) beauftragt. Das AÜW betreibt gemeinsam mit den Energieversorgern aus dem Allgäustrom-Verbund seit 2018 ein LoRaWAN-Funknetz und entwickelt darauf aufbauende Anwendungsfälle.

Weitere Informationen unter: www.smart-dataservices.de