
Mit dem ersten Baggerbiss gibt Oberbürgermeister Manfred Schilder den Startschuss für die umfassende Sanierung der historischen Stadtmauer. Darüber freuen sich (v.li.) Stadtarchivar Christoph Engelhard, Vorsitzender des Historischen Vereins Memmingen, Felix Martin, Geschäftsführung "Barthel und Maus", Stadtführerin und Stadträtin Sabine Rogg, Projektleiterin Viktoria Schuster von "Barthel und Maus", Josef Miller, Staatsminister a.D. und Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Landesstiftung, Baureferatsleiter Fabian Damm und Uwe Weißfloch, Leiter des Stadtplanungsamts. Fotos: Julia Mayer / Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). Mit dem symbolischen
ersten Baggerbiss unweit des Ulmer Tors hat Oberbürgermeister Manfred Schilder
im Beisein von Vertretern der planenden und ausführenden Baufirmen, des
Stadtrats, der Verwaltung und der Medien jetzt den Startschuss für die
Sanierung der historischen Stadtmauer gegeben. Über den Auftakt der wichtigen
Erhaltungsmaßnahme des „umfangreichsten Baudenkmals der Stadt“ freute sich auch
Ehrenbürger Josef Miller, Staatsminister a.D. und Vorstandsvorsitzender der
Bayerischen Landesstiftung.
„Die Sanierung ist ein Megaprojekt“, betonte der Oberbürgermeister. Die Vorbereitungen für dem Erhalt der Stadtmauer liefen seit Jahren und rückten deren Bedeutung wieder stärker in den Fokus.
Als
ehemals freie Reichsstadt verfüge Memmingen noch heute über bedeutende Teile
der Stadtmauer aus dem 14. und 15. Jahrhundert, einige Teile stammten gar aus
dem zwölften Jahrhundert. Die Mauer erstrecke sich über rund zwei Kilometer. „Fünf
Stadttore, sechs Mauertürme und drei Turmruinen gehören dazu“, zählte Schilder
auf. Es gebe Überlegungen, die Mauer in Zukunft für Bürgerinnen und Bürger
sowie für Touristen besser erlebbar zu machen, berichtete der
Oberbürgermeister.
Gesamtsanierung soll zehn Jahre dauern
Die Gesamtsanierung soll grob geschätzt zehn Jahre dauern. Allein der erste Bauabschnitt mit der statischen Sicherung der Stadtmauer vom Luginsland bis zum Ulmer Tor sowie im Bereich der Kohlschanze werde zwei bis drei Jahre dauern und rund 2,2 Millionen Euro kosten. „Das muss es uns wert sein“, betonte der Rathauschef und dankte der Bayerischen Landesstiftung für Fördermittel in Höhe von 158.000 Euro und dem Bezirk Schwaben für Zuschüsse von rund 56.000 Euro.
Felix Martin, Mitglied der Geschäftsführung des beauftragten Münchner Ingenieurbüros „Barthel und Maus“, erläuterte die anstehenden Arbeiten. Als wichtigste Maßnahme werde die Mauer zunächst mit Erdnägeln verankert, um dem Erddruck der barocken Bastionsanschüttung entgegenzuwirken. „Der früher vorhandene Graben wurde zugeschüttet, so dass ein großer Höhenunterschied zwischen Außen- und Innenseite der Mauer besteht und diese sich deshalb nach innen neigt“, erklärte Martin. Nach der statischen Sicherung stehe die Instandsetzung der Fugen und Ziegel auf dem Plan.
„Es ist eine wichtige Maßnahme, die die Stadt in Angriff nimmt“, freute sich Josef Miller und dankte dem Stadtrat für die Bereitstellung der Mittel. Die Mittel der Landesstiftung seien sehr gut eingesetzt.
Hinweis: Der Band „Die Stadtmauer von Memmingen“ von Dr. Christian Kayser von „Barthel und Maus“ wurde vom Historischen Verein Memmingen herausgegeben, nähere Informationen gibt es auf der Homepage des Vereins www.hv-memmingen.de.