Der Landtagsabgeordnete Herbert Woerlein hielt die Aschermittwochsrede. Foto: FügenschuhMemmingen (sfü): Beim traditionsreichen politischen Aschermittwoch der SPD in der Stadiongaststätte des FCM gelang es dem Landtagsabgeordneten Herbert Woerlein, den Bogen von den historisch bedeutsamen 12 Bauernartikeln, beschlossen 1525 in Memmingen, zu den heutigen aktuellen Fragen wie Globalisierung und Verteidigung der freiheitlichen Grundrechte zu spannen.
Nach Grußworten des Ortsvorsitzenden der Memminger SPD, Rolf Spitz, und Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger teilte der gebürtige Augsburger Herbert Woerlein nicht nur kritischer Seitenhiebe gegen den Koalitionspartner aus, sondern schlug auch nachdenkliche Töne an. Woerlein verwies dabei auf die Flüchtlingskrise, den Krieg in der Ukraine, die Terrorakte in Paris und Kopenhagen und den damit wieder aufkeimenden Fremdenhass. Im Sinne Willy Brandts sollten alle diplomatischen Möglichkeiten zur Lösung dieser Probleme ausgeschöpft werden.
Kritik an "Bürokratiemonster" Maut
In seiner Rede verwies der Politiker auf die erfolgreiche Umsetzung vieler Wahlversprechen seiner Partei wie den Mindestlohn oder die abschlagsfreie Rente mit 63. „Mit dem Mindestlohn würden wir ein Bürokratiemonster schaffen, hat uns die Union vorgeworfen. Nun feilt sie schon seit Monaten an einem Gesetz für die Maut. Da frage ich mich, wer hier ein Bürokratiemonster schafft?“, äußerte Woerlein in Aschermittwoch-Manier Kritik am Koalitionspartner.
Viel Lob für Memmingen fand sich in der Rede des SPD Abgeordneten wieder. Hier werde zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger „an einem Strang und in die richtige Richtung gezogen“. Memmingen sei daher „ein starkes Stück Schwaben“, so Woerlein. „Seid stolz darauf, Sozialdemokraten zu sein, egal wie die Umfragewerte sind!“, schloss er seinen Vortrag.