
Memmingen (dl). Notfallpatienten aus Stadt und Region können fortan im Klinikum Memmingen unter einem Dach und damit noch effizienter betreut werden. Die interdisziplinäre Notfallklinik im Erdgeschoss des neuen, 7,2 Millionen teuren Gebäudes auf dem Gelände des Memminger Krankenhauses öffnet am Montag, 5. Oktober, ihre Pforten.
Für Notfallpatienten gibt es im Klinikum Memmingen künftig nur noch eine zentrale Anlaufstelle: Die neue Notfallklinik (erreichbar über die Krankenhauspforte auf einem ausgeschilderten Weg) enthält auf rund 970 m² modernst ausgestattete Räumlichkeiten für akut erkrankte Patienten. Bisher war die jeweilige chirurgische, internistische, urologische, neurologische oder gynäkologische Fachabteilung für die Aufnahme zuständig.

Foto: Häfele/Pressestelle Klinikum Memmingen
Diese Maßnahme wird die Notfallversorgung in Stadt und Region deutlich verbessern, betonte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger bei der offiziellen Eiweihung des neuen Gebäudes, das nach 14 Monaten Bauzeit im Juni dieses Jahres fertiggestellt wurde. Zum Ärztlichen Leiter der neuen Notfallklinik wurde der bisherige Anästhesie-Oberarzt Dr. Rupert Grashey ernannt.
Heute ist ein historischer Tag, verkündete der Ärztliche Direktor des Klinikums, Professor Dr. Albrecht Pfeiffer, in seinem Grußwort. Die Notfallklinik sei ein wichtiger Schritt für die Zukunftsfähigkeit des Klinikums. Die interdisziplinäre Versorgung erlaube eine zielgerichtetere und kürzere Behandlung der Patienten. Durch die neuen Räume werde zudem die größte Problemzone entzerrt, da die bisherige internistische Aufnahmestation 3 A zeitweise an Wochenenden und Feiertagen sehr überlastet gewesen sei.
Im Obergeschoss des neuen Gebäudes sind eine Onkologische Praxis und Bereitschaftsdienstpraxis der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) untergebracht, die seit 3. Juli in Betrieb ist. In der KV-Notfallpraxis, einer gemeinsamen Einrichtung der niedergelassenen Memminger Ärzte, finden Patienten auch außerhalb der regulären Sprechstundenzeiten qualifizierte hausärztliche Akutversorgung.
Professor Dr. Albrecht Pfeiffer begrüßt die räumliche Nähe zwischen Notfallklinik und Bereitschaftspraxis: „Hier wurde eine ideale Verknüpfung geschaffen. Kommt ein Patient beispielsweise mit einer Blinddarmentzündung in die Bereitschaftspraxis, kann er gleich zur klinischen Versorgung weitergeleitet werden.“
Der Regionale Vorstandsbeauftragte der KVB für Schwaben, Dr. Jakob Berger, lobte die Synergie zwischen niedergelassenen Ärzten und Klinik: „Es ist Zeit, die alten Grabenkämpfe zu beenden und zusammen zu arbeiten."