
Die neue Unterführung bei Ungerhausen ist nun freigegeben worden. Im Hintergrund sind auch schon die Masten für die Elektrifizierung der Bahnstrecke zu erkennen. Foto: Radeck
Ungerhausen (dl). Am
ehemaligen Bahnübergang bei Ungerhausen heißt es ab sofort „Freie Fahrt“. Die im
Zuge der Elektrifizierung neue Unterführung ist nun auch offiziell freigegeben
worden.
Der Umbau des rund 5,7 Millionen Euro teuren Projekts erfolgte in zwei Bauabschnitten: Zunächst wurde ab Mitte Juni 2016 die Verkehrsführung Richtung Holzgünz geändert, der Verkehr von der Autobahn in Richtung Holzgünz verläuft seitdem nicht mehr über die Bahnhofsstraße, sondern über das Gewerbegebiet. Danach wurde zum einen die Kreisstraße MN 16 samt Rad- und Gehweg auf einer Länge von 1,1 Kilometer ausgebaut; gleichzeitig entstand die neue Bahnbrücke neben ihrem heutigen Standort als so genannter „Halbrahmen“ aus Stahlbeton mit einer lichten Weite von 14,3 Metern. Während einer viertägigen Totalsperrung der Bahnstrecke im September 2017 wurde die Brücke rund 26 Meter weit in ihre heutige Position verschoben und anschließend das Gleis wieder aufgebaut
Hohe Zuschüsse für das Projekt
Die Arbeiten am Bahnübergang selbst wurden von der Bahn, die Straßenbaumaßnahmen vom Landkreis realisiert. Die Kosten verteilen sich je zu einem Drittel auf Bund, Bahn und Landkreis. Der Kreis erhält einen Zuschuss in Höhe von 65 Prozent von der Regierung von Schwaben und die Gemeinde Ungerhausen beteiligt sich mit 20 Prozent an den Kosten für den Rad- und Gehweg.
„Wir wissen den hohen Zuschuss zu schätzen“, bedankte sich Landrat Hans-Joachim Weirather bei Ministerialdirigent Karl Wiebel vom bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr. und stellte die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten heraus. Dies betonte auch Bahn-Vertreter Michael Katz - zumal der Zeitplan wegen der Elektrifizierung der Bahnstrecke eng gesteckt gewesen sei. „Bahnübergänge sind immer ein Gefahrenpunkt“, sagte Ministerialdirigent Wiebel. So sei die Entscheidung für ein Brückenbauwerk an dieser Stelle die einzig richtige gewesen
Zahlen zur Eisenbahnüberführung:
· Baugrubenaushub: ca. 7150 Kubikmeter
· Baugruben-/Bauwerksverfüllungen: ca. 4400 Kubikmeter
· Spundwandarbeiten: ca. 410 Quadratmeter
· Betonarbeiten: ca. 950 Kubikmeter
· Lichte Weite: 14,30 Meter
· Lichte Höhe: mehr als 4,50 Meter über der Kreisstraße