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"Für dunklen Teil der Geschichte sensibilisieren" - LTS-Workshop mit Wirtschaftsschülern

veröffentlicht am 11.02.2015

Walter Weyers bei der Abschlussdiskussion mit den SchülerInnen. LTS-Intendant Walter Weyers bei der Abschlussdiskussion mit den Schüler/innen. Foto: Fügenschuh

Memmingen (sfü): Zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus haben sich 16 Schülerinnen und Schüler der Wirtschaftsschule Memmingen unter Leitung von Theaterpädagogin Claudia Schiller in einem ganztägigem Workshop am Landestheater Schwaben mit dem Theaterstück und gleichnamigen Buch „Das Tagebuch der Anne Frank“ auseinander gesetzt.

Ziel des Workshops war es, den Jugendlichen die heute kaum mehr vorstellbaren Lebensumstände und das Innenleben der vor 70 Jahren von den Nazis verfolgten und ermordeten Anne Frank nahe zu bringen. Theaterpädagogin Schiller war es dabei wichtig, die Thematik, die die Schülerinnen und Schüler bereits aus dem Unterricht kannten, erfahrbar zu machen: „Als ich das Buch gelesen hatte konnte ich mir zum Beispiel nur schwer vorstellen, wie das Versteck der Franks eigentlich ausgesehen hat", erzählte Claudia Schiller. "Mir ging es darum, nahezubringen, wie das ist, wenn acht Menschen auf engstem Raum leben müssen, wie der Alltag Annes ausgesehen hat und die Jugendlichen so zum Nachdenken anzuregen.“

Szenische Darstellung von Monotonie und Angst

In einer abschließenden Präsentation stellten die Teilnehmer vor einem ausgewählten Publikum - unter den Zuschauern befanden sich auch Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Efrat Pan, die Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft - in kurzen, aneinander gereihten Szenen dar, wie sie sich in verschiedene Themenkomplexe hineingearbeitet hatten. So zum Beispiel die Monotonie des Alltags im Versteck, die Angst vor Bombenangriffen oder der eskalierende Streit um ein Stück Brot.

In einer Diskussionsrunde, geleitet von LTS-Intendanten Walter Weyers, hatten die Jugendlichen noch einmal die Gelegenheit, zu erläutern, was sie aus dem Workshop für sich mitnehmen konnten. Vielen der Schüler hat demnach gefallen, dass sie die Möglichkeit bekamen, sich außerhalb des Klassenraums auf dramaturgische Weise mit dem Holocaust zu befassen. Weyers betonte wie wichtig es sei, die heutige „unbeleckte Generation“ für diesen dunklen Teil deutscher Geschichte zu sensibilisieren.

Efrat Pan bedankte sich beim LTS für sein Engagement in der Aufarbeitung nationalsozialistischer Vergangenheit und insbesondere bei den Schülerinnen und Schülern, die sich für einen Tag auf dieses komplexe und wichtige Thema eingelassen hatten. „Es ist wichtig, dass sich die junge Generation mit der Vergangenheit auseinandersetzt und wir dadurch in Zukunft Konflikte im Dialog lösen können", erklärte Pan.