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Haushaltsplan auf Kurs - Personalkosten zu hoch

Plenum: Kämmerer informiert über Entwicklung im ersten Halbjahr

veröffentlicht am 04.08.2025
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Wie steht es um die Finanzen der Stadt Memmingen zur Mitte des Jahres? Stadtkämmerer Markus Weiß gab im Plenum des Stadtrats einen Zwischenbericht und zeigte Licht und Schatten auf. Archivfoto: LOKALE

Memmingen (dl/as). Die finanzielle Lage der Stadt Memmingen bleibt angespannt, auch wenn sich einige Positionen im städtischen Haushalt wie geplant entwickeln. Ein aktueller Zwischenbericht zur Haushaltslage zeigt sowohl positive Entwicklungen als auch Herausforderungen – insbesondere im Bereich der Personalkosten.

Zum Stichtag 30. Juni liegt der Haushalt 2025 insgesamt im Plan. Die Ausgaben für Personal stellen jedoch weiterhin ein ernstzunehmendes Problem dar. Der ursprünglich im Haushaltsplan veranschlagte Betrag von rund 72,4 Millionen Euro dürfte laut aktueller Hochrechnung auf etwa 74,2 Millionen Euro ansteigen. Damit wird deutlich, dass die angestrebte Einsparvorgabe von fünf Prozent bei den Personalkosten voraussichtlich nicht erreicht wird.

Steuereinnahmen wie erwartet

Auf der Einnahmenseite zeigt sich ein stabileres Bild: Die Steuereinnahmen entsprechen weitgehend den Erwartungen. Bei der Gewerbesteuer, die auf Jahresbasis mit 46,5 Millionen Euro angesetzt ist, wurden zur Jahresmitte rund 45,7 Millionen Euro verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ergibt das ein Plus von einer Million Euro. Aufgrund saisonaler Schwankungen wird der endgültige Wert jedoch erst zum Jahresende genau feststehen.

Auch bei der Grundsteuer sind die Zahlen im erwarteten Rahmen. Im Haushaltsplan sind hier 8,1 Millionen Euro vorgesehen, zur Jahresmitte wurden bereits 7,9 Millionen Euro eingenommen – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Gleiches gilt für die Anteile an der Einkommen- und Umsatzsteuer, die sich im ersten Halbjahr planmäßig entwickelt haben.

Die Schlüsselzuweisungen des Freistaats Bayern treffen mit 13,58 Millionen Euro exakt den angesetzten Betrag. Allerdings beruhen die aktuellen Berechnungen noch auf überholten Einwohnerzahlen aus der Zeit vor dem Zensus 2022. Die aktualisierten Zahlen werden künftig voraussichtlich zu geringeren Zuweisungen führen.

Einsparung bei Sachausgaben

In den Bereichen der Sachausgaben konnten bisher Einsparungen verzeichnet werden. Die städtischen Ämter und Einrichtungen haben sich hier offenbar um Kostendisziplin bemüht und liegen größtenteils unter den veranschlagten Werten.

Viele Projekte noch in der Planungsphase

Im Vermögenshaushalt befinden sich viele Projekte noch in der Planungsphase, weshalb größere Auszahlungen und Fördermittelzuflüsse erst im zweiten Halbjahr erwartet werden. Auf der Ausgabenseite sind unter anderem 4,9 Millionen Euro für Grunderwerb, 13,3 Millionen Euro für Hochbau, 8,3 Millionen Euro für Tiefbau und 5,3 Millionen Euro für Beschaffungen vorgesehen. Dem stehen Einnahmen durch Verkaufserlöse (6 Millionen Euro), Zuschüsse (20 Millionen Euro) sowie Darlehen in Höhe von 15 Millionen Euro gegenüber.

Schuldenstand zu hoch

Trotz aller Bemühungen bleibt der Schuldenstand ein kritischer Punkt. Gegenüber dem Vorjahr ist dieser um 12,6 Millionen Euro angestiegen. Für Ende 2025 wird ein Gesamtschuldenstand von 76,4 Millionen Euro erwartet.

Fazit: Während das laufende Haushaltsjahr als gesetzt gilt und größere Änderungen nicht mehr vorgesehen sind, wird für 2026 ein verstärkter Handlungsbedarf deutlich. Angesichts der Entwicklung wird klar, dass zukünftige Investitionen und Projekte nicht allein über eine weitere Neuverschuldung finanziert werden können.