
Generalissimus Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein stellt sich gerne den Fragen der hochinteressierten Kindergartenkinder. Fotos: Alexandra Wehr/Pressestelle Stadt Memmingen
Unser Vorschaubild: Ein
Ständchen zum 100. Geburtstag: Die kleinen Fröbler singen mit großer
Begeisterung. Hinter den Kindern (v.li.): Bürgermeister
Werner Häring, Angela Reusch, Stadtratsreferentin für Kindertagesstätten,
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Bürgermeisterin Margareta Böckh und Thomas
Geyer, städtischer Fachberater Kindertagesstätten. F
Memmingen (dl). Hohen Besuch hatte der Fröbelkindergarten bei seiner 100-Jahr-Feier: Neben Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger gratulierte auch Generalissimus Wallenstein mit seinem Gefolge zum Jubiläum. „Schon hier im Kindergarten lernen die Kinder Zusammenhalt. Das ist das, worauf es später in der Gesellschaft ankommt“, erklärte Wallenstein. Einige Kinder hielten ehrfurchtsvoll das Zepter des Feldherrn.
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger und Kindergartenleiterin Karin Lyra erinnerten an die Gründerin und langjährige Leiterin des Fröbelkindergartens, Lydia Kleyer. Im Alter von 20 Jahren hatte "Tante Lydia" den Kindergarten 1916 gegründet und gab die Leitung erst mit 75 Jahren ab. Damals befand sich der Kindergarten noch an der Stelle, wo heute das Bonhoefferhaus steht. 1973 zog die Einrichtung in die Maierhofgasse um.
Einen
Vorgeschmack auf die baldige Wallenstein-Festwoche bekamen Kinder und Eltern
beim Auftritt der Fanfarenbläser und der Dänen. Die Kindergartenkinder trugen gemeinsam
ein fröhliches Lied vor und überreichten jedem Ehrengast eine Rose.
Bilder aus 100 Jahren Kindergartengeschichte

Elisabeth Vogt (li.) arbeitete in den 1940er und 1950er Jahren im Fröbelkindergarten. Mit Vorschulkind Amelie und ihrer Mutter plauderte sie über frühere Zeiten.
Das
Fröbel-Team hatte Bilder aus den vergangenen 100 Jahren gesammelt und mehrere
Stellwände gestaltet, die von Interessierten umringt waren. Unter den Gästen
waren auch einige frühere Kindergartenkinder und Kindergärtnerinnen. Ehrengast Charlotte
Guschewski, die vor über 85 Jahren Fröbel-Kindergartenkind war, zeigte auf ein
Foto von sich mit anderen Kindern an langen Tischen sitzend. „Das war ich, ich
hatte mir damals die Haare zu Hause selbst abgeschnitten“, erinnerte sich die
heute 91-Jährige. Auch Elisabeth Vogt entdeckte sich auf den Fotos - in
Kindergärtnerinnen-Tracht am Klavier sitzend und im Hochzeitskleid mit ihren
Kolleginnen. Sie hat von 1946 bis 1954 im Fröbelkindergarten gearbeitet. „Ich wurde
Tante Lisbeth genannt. Wir hatten damals 140 Kinder in einem Saal“, erzählte
sie.
Kinder, Eltern, das Kindergartenteam und die Ehrengäste feierten das Jubiläum gemeinsam mit einem bunten Sommerfest.