Memmingen (dl). Am Freitag, 20. März, 20 Uhr, feiert das Drama "Ich wünsch mir eins" von Azar Mortazavi im Studio des Stadttheaters Premiere. In dem Stück geht es um Leila, eine junge Frau arabischer Herkunft, die einen Ausweg aus ihrem einsamen Leben sucht.
Leila wartet auf ihren Vater, der sie verlassen hat. Wartet auf jemanden, den sie lieben darf. Sie glaubt diesen Jemand in George zu finden. Der begehrte Leila ihrer Jugend wegen, ist aber nicht fähig, eine Beziehung einzugehen. Bevor ihn seine eigene Erbärmlichkeit einholt, stößt er sie immer wieder weg. Bis zur nächsten Begegnung.
Eine andere Möglichkeit, ihrer einsamen Existenz einen Sinn zu geben, sieht Leila in einem Kind. Sie meint, dass der Junge, der in der Wohnung über ihr mit seiner teilnahmslosen Mutter lebt, es bei ihr viel besser hätte. Sie will sich um ihn kümmern, denn er erinnert sie an das eigene Fremdsein und die ferne Heimat ihres Vaters.
Die unerwartete Rückkehr Sahids, Leilas Vater und Georges Freund, deckt dann aber Beziehungen zwischen allen Beteiligten auf, die bisher verborgen blieben.
Mortazavis Figuren sind einsam und fühlen sich in der Welt und in ihrem Leben fremd. Anfänglich scheinen sie füreinander einen Rettungsanker darzustellen, jedoch müssen sie erkennen, dass weder sie selbst noch die anderen ihrer Wunschvorstellung genügen.
Info
Azar Mortazavi, geboren 1984 in Wittlich, ist die Tochter einer Deutschen und eines Iraners. 2007 wurde sie in das internationale Förderprogramm für junge Dramatiker „Interplay Europe“ aufgenommen. Ihr Stück „Todesnachricht“ wurde mit dem Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreis ausgezeichnet. „Ich wünsch mir eins“, ihr zweites Stück, wurde 2013 uraufgeführt.
Weitere Vorstellungen am 23. und 31. März sowie am 7., 10., 12., 17. und 19. April. Kartenreservierung unter Telefon 08331/ 9459-16.