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"Jazz comes to Memmingen“ - Wolfgang Lackerschmid am 10. Oktober am Landestheater

veröffentlicht am 06.10.2015

n2fXeR__u2DmHZNEp8_huv_EWSbbDqDyEAYZ22qtxy4 Wolfgang Lackerschmid in "Action" - am 10. Oktober im Memminger LTS live zu erleben. Foto: privat

Memmingen (dl). „Jazz comes to Memmingen“ – der international renommierte Jazz-Musiker Wolfgang Lackerschmid ist am 10. Oktober zu einem Konzert im Landestheater Schwaben zu Gast. Wir haben uns vorab mit dem Künstler, der auch für das Musical „Der kleine Prinz“ (Uraufführung am 4. Dezember am LTS) die Musik komponierte, unterhalten.

Sie möchten wissen, wie sich Wolfgang Lackerschmid 'anhört'? Hier haben wir was für Sie!

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Sie sind als Vibraphonist und Komponist international bekannt, standen mit den großen Jazz-Legenden auf der Bühne, haben unter anderem für Chet Baker Balladen geschrieben. Was reizt Sie an der Zusammenarbeit mit dem Landestheater Schwaben, abseits der großen Bühnen?

Lackerschmid: Musik für Theater zu schreiben und zu spielen liebe ich sehr. Die ganze Atmosphäre, das Erschaffen einer Produktion gemeinsam im Team mit den Kolleginnen und Kollegen der Regie, Choreografie, Bühnenbild, Kostüme und natürlich mit den Darstellern bringt immer neue Erfahrungen und Herausforderungen.

Das Landestheater hat da für mich eine besondere Bedeutung, weil ich da bereits von 1978 bis 1980 bei den Musicals mitgewirkt hatte.

Wie sind denn Ihre bisherigen Erfahrungen mit deutschen Bühnen?

Lackerschmid: Die sind zahlreich und unterschiedlich: Allein Goethes Faust konnte ich bisher an mehreren Theatern auf unterschiedliche Weise zum Klingen bringen. In den Achtziger Jahren live improvisierend am Marimba in den Münchner Kammerspielen, dann für die Theater Augsburg und Osnabrück als Komponist und Produzent der Bühnenmusik.

Spannend dabei ist, dass es immer wieder eine andere Herangehensweise und eine andere Aufgabe ist. Ob ich nun für ein Orchester im Graben oder Musiker auf der Bühne komponiere, selbst auch improvisierend live mitwirke oder ein Band produziere, das immer exakt zu den Szenen eingespielt werden muss. Es immer wieder eine neue Situation.

Für das Stück hat Walter Weyers eine Art Hommage an Saint-Exupéry (Autor der Erzählung vom kleinen Prinzen) mit eigenen Texten verfasst.  Wie sind Dialoge und Songtexte bei  Ihnen angekommen? Als Hürde, als Inspiration? 

Lackerschmid: Ganz klar als Inspiration! Die Geschichte ist schon alleine durch die entlarvende Darstellung der einzelnen Planetenbewohner eine Satire auf Vieles, was uns auch heute ständig begegnet.  In der Hommage von Walter Weyers kommen noch weitere, spannende Komponenten hinzu, manches, was im Original unterschwellig zu entdecken ist, wird weiter gesponnen. Ich liebe es, aus solch guten Texten neue Lieder zu erschaffen.  Einige davon klingen bereits nur mit Gesang und Piano so gut, dass ich ihnen ein „Leben nach dem Stück“ zutraue.

Was hat Sie zu dem Schritt bewogen, bei den Vorstellungen beim LTS als musikalischer Leiter und Musiker mitwirken ?

Lackerschmid: Als Walter Weyers mich wegen dieser Idee anrief, war ich spontan davon begeistert. Wir hatten auch gleich einen guten Draht und einen anregenden Ideenaustausch beim ersten Treffen.  Ich war sehr angenehm überrascht, wie viele gute Sänger im Ensemble sind. Das ist für meine Arbeit als Komponist eine ideale Basis.

Jazz ist zumeist auch eine ganze Menge an Improvisation? Auch bei diesem Projekt?

Lackerschmid: Selbstverständlich. Auch wenn die Lieder und Zwischenmusikern komponiert sind, bleibt genügend Spielraum für die Interpretation, solistische Varianten und Improvisation. Die Band ist mit Markus Ferber (Saxophone, Flöte, Klarinette), Tiny Schmauch (Kontrabass, Posaune), Magnus Dauner (Schlagzeug, Perkussion) passend besetzt, flexibel und „schlagkräftig“. Dazu werde ich selbst am Piano und Vibraphon immer im direkten Kontakt zu den Sängerinnen und Sängern und den live Musikern sein. Die Ideale Voraussetzung für eine gelungene Vorstellung, sowohl für das Ensemble als auch den Komponisten.

Mit weIchem Gefühl gehen Sie die Proben am LTS an?

Lackerschmid: Ich freue mich schon sehr auf das Flair des Landestheaters und auf die Zusammenarbeit mit jedem Einzelnen. Dank der kompetenten Vorbereitung durch Boris Stannek, der bereits sehr motiviert die Lieder mit den Mitwirkenden einstudiert, werde ich mich bei den Proben schnell mit den Feinheiten befassen und die Arrangements für die Band auf das Bühnengeschehen abstimmen können.

Ich bin immer sehr gerührt, wenn die vielen „schwarzen Punkte“, die ich auf so ein Notenblatt schreibe, zu klingen beginnen. Im Grunde schreibe ich einfach auf, was ich gerne hören würde.

Was dürfen wir beim Konzert mit der Wolfgang Lackerschmid Connection am 10. Oktober erwarten? Einen neugierig machenden Vorgeschmack auf den kleinen Prinz?

Lackerschmid: Mit diesem Konzert möchte ich das Publikum des Landestheaters begrüßen, indem ich zeige, was ich sonst so spiele, wenn ich ein Jazzkonzert gebe.

Da steht alleine die Musik, die Improvisationskunst und die Virtuosität der Band im Vordergrund. Wenn ich dann beim Kleinen Prinzen mitwirke, geht es um das Stück und um eine adäquate Begleitung der Songs. Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Aufgaben - und ich hoffe, dass sowohl die Theaterfans als auch die Jazzfans sich die Freude gönnen beides zu erleben.

Mehr zum Landestheater und dem Konzert von Wolfgang Lackerschmid finden Sie hier.