
Memmingen (as). Viele ABC-Schützen fiebern bereits auf den Schulbeginn hin – so wie Linus, der ab 15. September die Edith-Stein-Schule besucht. Doch auch außerhalb des Klassenzimmers gibt es viel zu lernen. Manfred Guggenmos von der Polizeiinspektion Memmingen begleitet den bald Sechsjährigen auf seinem zukünftigen Schulweg und erläutert dabei, worauf Eltern achten sollten, damit ihr Kind sicher zur Schule und auch wieder nach Hause kommt.
„Worauf musst Du hier aufpassen?“, fragt Manfred Guggenmos den kleinen Linus an jeder potenziellen Gefahrenstelle. „Wo gehst Du am besten über die Straße? Wie oft musst Du schauen?“ Linus hat schon mit seiner Mama geübt und weiß schon einiges, z.B., dass man Straßen am besten an Fußgängerampeln oder Zebrastreifen überquert. Doch auch hier darf man sich nicht blind auf die Wachsamkeit der motorisierten Verkehrsteilnehmer verlassen. „Am besten Blickkontakt mit dem Fahrer aufnehmen und erst gehen, wenn alle Fahrzeuge stehen“, empfiehlt der Leiter des Sachbereichs Verkehrs, der mit seinen Mitarbeitern Verkehrserziehung und Schulwegbegleitung für die Memminger Grundschulen anbietet.
„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Bei Schulanfänger sind die optischen und akustischen Wahrnehmungsfähigkeiten noch nicht voll entwickelt“, erläutert Guggenmos. Dies erschwere die Orientierung im Straßenverkehr. Ein wichtiger Schutz sind die neongelben Warnwesten für Erst- und Zweitklässler, die auch bei der Mitfahrt in Bus oder Pkw getragen werden sollten. Sinnvolle Ergänzung: eine Schultasche mit Reflektoren und Leuchtfarben.
Den Schulweg mit dem Kind üben
Eltern sollten den Schulweg schon vor dem ersten Schultag mit dem Kind üben, Gefahrenstellen aufzeigen und den ABC-Schützen selbst Lösungen suchen lassen. Kleine Umwege gilt es in Kauf zu nehmen, denn der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste. „Wichtig ist, dass die Kinder die Fahrbahn möglichst wenig überqueren müssen“, erklärt der Verkehrsexperte.
Sinnvoll ist auch ein Rollentausch: „Lassen Sie ihr Kind vorangehen und Ihnen die Gefahrenstellen erklären“, rät der Fachmann Linus‘ Mutter. „Dann wissen Sie, ob es alles verstanden hat.“ Und: „Kontrollieren Sie später ab und zu, ob Ihr Kind sich noch so verhält, wie Sie es mit ihm geübt haben.“
Nicht direkt vor der Schule absetzen
Eltern, die ihren Sprössling zur Schule fahren, empfiehlt er, ihn nicht direkt vor der Schule, sondern an einer sicheren Stelle in einiger Entfernung aussteigen zu lassen. Der kleine Morgenspaziergang fördert nicht nur die Selbständigkeit, sondern auch die Konzentration.
Trotz aller Gefahren gilt: „Loben Sie Ihr Kind und machen Sie ihm nicht unnötig Angst.“ Linus jedenfalls hat sich gut geschlagen - und welcher Schulweg der sicherste ist, weiß er jetzt auch.
Hinweis: Es werden noch ehrenamtliche Schulweghelfer für Stadt und Umland gesucht. Interessenten wenden sich an die Polizeiinspektion Memmingen, Sachbereich Verkehr, Telefon 08331/100-170.