Die Lokale Memmingen
Gefro AOK JB Sport Enerix Elektro Rauch Brommler Golfclub Memmingen Innoverta Landestheater Schwaben Cineplex Kaminwerk Memmingen FC Memmingen Rechtsanwalt Philipp Hacker Radio AllgäuHit

„Leide!“ – Ein Gespräch mit dem Memminger Krimiautor Siegfried Langer

veröffentlicht am 11.12.2014

Siegfried Langer ..Foto: Sonnleitner Der Memminger Krimi-Autor Siegfried Langer. Foto: Sonnleitner

Memmingen (as). 18 Jahre lang lebte er in Berlin. Nun ist der 1966 in Memmingen geborene Siegfried Langer in seine Heimatstadt zurückgekehrt – der Liebe wegen. Und auch sonst läuft es ausgesprochen gut für ihn: Sein Thriller „Leide!“ wurde kürzlich als einer von 35 Titeln für die Auswahl „Bester Krimi/Thriller 2014“ der Leseplattform Lovelybooks.de nominiert. Das ist der größte von Lesern vergebene Buchpreis im deutschsprachigen Raum.

Herr Langer, Ihre Heimatstadt scheint Ihnen Glück zu bringen. Um was geht es in „Leide!“, was planen Sie als nächstes?

In „Leide!“ geht es um eine Privatdetektivin, die einem scheinbar langweiligen Fall nachgeht und dabei auf grausige Abgründe stößt. Sie wird auch im Folgeband ermitteln, der voraussichtlich im Februar 2015 als Taschenbuch und E-Book bei „Amazon Publishing“ erscheint. Der neue Thriller wird zudem als englische Übersetzung erscheinen. Das kann ich immer noch kaum glauben!

Verraten Sie uns den Titel?

Der ist noch geheim. Nur so viel: Es geht um Serienmorde, Selbstjustiz und Rache.

Auf Ihrer Homepage haben Sie Ihren Lebenslauf etwas selbstironisch mit „No risk, no fun“ kommentiert. Tatsächlich liest er sich wie ein Zickzack-Parcours mit Hindernissen, aus denen sich jedoch immer wieder neue Chancen ergeben.

Ja, es gab viele Umbrüche in meinem Leben. Und viele Umwege. Als mein erstes Buch „Alles bleibt anders“ 2008 erschien, habe ich noch als Sachbearbeiter in einer Bank gearbeitet.

Wollen Sie uns etwas über Ihren Werdegang erzählen?

Nach der mittleren Reife an der Realschule Memmingen 1983 machte ich eine Ausbildung zum Groß-und Außenhandelskaufmann für Futter- und Düngemittel. Damals schrieb ich meine erste Fantasie-Kurzgeschichte - wahrscheinlich aus Verzweiflung. Nach der Bundeswehr holte ich das Abitur an der BOS Memmingen nach. Über Abendschule absolvierte ich meine zweite Ausbildung zum Bankkaufmann. 1996 zog ich wegen meiner Frau nach Berlin, ein Jahr später trennten wir uns…

Haben Sie damals daran gedacht, zurück ins Allgäu zu gehen?

Ja, doch dann beschloss ich, mich durchzubeißen. Im Improvisationstheater entdeckte ich mein Schauspieltalent und spielte bald das Schlossgespenst oder die gute Fee in Kindermusicals. Parallel dazu wirkte ich in Produktionen der Abendshow „Sex and Crime and Pay-TV“ im Ratibor-Theater mit und war sogar der Titelheld in „Hamlet - eine Sexkomödie“ von Rosa von Praunheim. Doch nach diversen Filmrollen erwies sich das Schauspiel für mich als Sackgasse.

Und Sie wendeten sich dem Schreiben zu?

Genau. Ich hatte ja bereits Mitte der 90er Jahre Kurzkrimis in Illustrierten veröffentlicht. Mein erster Roman „Alles bleibt anders“ ist ein historischer Science-Fiction Roman, also vom Genre her nicht eindeutig zuzuordnen. So musste ich zunächst 70 Absagen von Verlagen einstecken, bevor endlich die Zusage vom Atlantis Verlag in Köln kam.

War es also auch eine pragmatische Entscheidung, sich voll und ganz dem Krimi-Segment zuzuwenden?

Ja, ich lese aber auch privat sehr gerne Thriller und Krimis. Ich beschloss also, die Bücher zu schreiben, die ich selber gerne gelesen hätte.

2011 erschien mein Roman „Vater, Mutter, Tod“ als Spitzentitel bei Ullstein. Damals hängte ich meinen Brotjob bei der Bank an den Nagel.

Sie können also vom Verkauf Ihrer Bücher und E-Books leben?

Ja, das Geld reicht. Meine materiellen Ansprüche sind allerdings eher bescheiden. Das Schwaben- Gen ist hier hilfreich!

Herr Langer, wir bedanken uns für das Gespräch und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!