Nürnberg/Kempten/Memmingen (dl). Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen im Juli 2025 saisonbedingt gestiegen. Im Laufe dieses Monats enden viele Ausbildungsverhältnisse mit den Abschlussprüfungen. Findet keine Übernahme statt, melden sich viele der Berufsanfänger arbeitslos.
Auch Studiengänge und allgemein- wie berufsbildende Schulen enden und auch hier kommt es teilweise zu Arbeitslosmeldungen von Schülern. Zum Stichtag im Juli waren 319 Personen mehr arbeitslos als im Vormonat: 206, also zwei Drittel davon, waren unter 25 Jahre alt.
„Die Arbeitslosenquote ist von Juni auf Juli um 0,1 Prozentpunkt auf 3 Prozent gestiegen“, erklärt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. „Es sind etwas über 300 Menschen mehr arbeitslos als noch im letzten Monat. Das Gros der Menschen, die sich momentan arbeitslos melden, sind junge Menschen unter 25 Jahren. Sehr oft sind es Ausbildungsabsolventen, die nach den Prüfungen nicht übernommen wurden oder nicht im Betrieb bleiben möchten – z. B. weil sie die BOS besuchen möchten. Auch einige Schüler aus allgemein- und berufsbildenden Schulen sowie Studienabsolventen melden sich arbeitslos. Alle zusammen lassen die Arbeitslosenzahlen jedes Jahr ab Juli steigen.
Konjunkturflaute weiterhin spürbar
Dieser „normale“ Effekt kann natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch das Allgäu die Konjunkturflaute spürt. Vor allem Produktionsbetriebe und der Handel bei uns merken die Folgen der ungünstigen internationalen Entwicklungen deutlich. Gleichzeitig zeigen sich dennoch auch vielfältige Möglichkeiten der beruflichen Integration in unserer Region. Eine gute berufliche Qualifikation ist von großem Vorteil. Das Beste ist, wenn Arbeitslosigkeit gar nicht erst entsteht, bzw. nur kurz dauert. Wir setzen daher möglichst frühzeitig mit Beratung und Vermittlung an, um direkt von „Job-to-Job“ zu vermitteln.“
Arbeitslosigkeit in Zahlen
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen waren im Juli 12.053 Menschen arbeitslos gemeldet, 319 Personen mehr (3 Prozent) als im Juni und 784 Personen bzw. 7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag mit 3 Prozent 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,8 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat Juli 2024 waren vor allem mehr Menschen mit Handelsberufen, fertigungstechnischen Berufen und mit Berufen in Unternehmensführung und -organisation arbeitslos gemeldet.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich fand fast ausschließlich im Bereich der Agentur für Arbeit (SGB III) statt. Von den 319 arbeitslosen Personen mehr gegenüber Juni waren 306 bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet.
Arbeitskräftenachfrage
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 1.286 Stellen wurden im Juli neu gemeldet (3 mehr als im Vormonat und 224 mehr als vor einem Jahr). Aktuell befanden sich damit 6.305 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur: 20 weniger als im Juni und 540 weniger als im Juli 2024.