Memmingen (dl/as). Der SPD-Ortsverein Memmingen hat seine Kandidatinnen und Kandidaten für die Stadtratswahlen am 16. März kommenden Jahres gewählt. Zum ersten Mal geht man mit einer Frau auf dem Listenplatz 1 ins Rennen: Die Bezirksrätin Petra Beer führt die 40-köpfige Liste an, auf der, wie bislang, abwechselnd männliche und weibliche Kandidaten nominiert sind.
Der Wahlkampf der SPD steht unter dem Motto »Memmingen hat Zukunft«. Diese Zukunft scheint weiblich zu sein. Mit Petra Beer nominiert die Memminger SPD zum ersten mal eine Frau auf dem begehrten Listenplatz 1. Die aktuelle Stadträtin Verena Gotzes belegt den Platz 3, dahinter auf 5, 7, 9 und 11 platzieren sich mit Sylvana Beinemann, Katrina Dibah-Lavorante, Melis Polat und Hildegard Richter gleich mehrere weibliche Kandidaten, die relativ neu bei der SPD sind.
Bei den 20 Männern setzt man dagegen eher auf »Bewährtes«. Mit dem langjährigen Landtagsabgeordneten Herbert Müller befindet sich eine SPD-Urgestein auf dem aussichtsreichen Listenplatz 2. Dahinter auf 4, 6 und 8 die Stadträte Werner Häring, Rolf Spitz und Dr. Hans-Martin Steiger. Erst auf Platz 10 (Willi Seitz) und Platz 12 (Matthias Ressler) kommen »Nicht-Stadträte« zum Zuge. Die SPD-Stadträte Edmund Güttler und Wolfgang Nieder haben sich weiter hinten eingereiht. Güttler kandidiert auf Platz 14 und Nieder auf, wie es Ortsvorsitzender Rolf Spitz formulierte, dem »Ehrenplatz«.
Wie schon am diesjährigen Wahlslogan erkennbar, präsentiert sich die SPD etwas progressiver als beim letzten Wahlkampf. Damals lautete das Motto noch »Memmingen in bewährten Händen«. Memmingen sei zwar gut aufgestellt, doch der Blick müsse sich nach vorne richten, betonte SPD-Fraktionsschef Werner Häring in seinem Kurzreferat. Man wolle vermehrt auf die Stärkung der Innenstadt, auf alternative Energiegewinnung und günstiges Wohnen in Memmingen achten. Die soll gelingen, ohne die solide Finanzpolitik der letzten Jahre über Bord zu werfen.
Herbert Müller ging bei seiner Rede auf das große Ziel der SPD ein, endlich eine staatliche Hochschule nach Memmingen zu holen. Müller wies auf die "dramatische Unterversorgung" im Memminger Raum hin. So gebe es im Schwabenbund auf württembergischer Seite rund 40.000 Studienplätze, auf bayerischer Seite allerdings nur 8.550. Auch Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger kam zu Wort. Er formulierte das Ziel, Memmingen als Verkehrsknotenpunkt zu stärken. Die SPD wolle sich dabei auch um einen Ausbau des Lärmschutzes an der Autobahn und an den Bahnlinien bemühen.
Zur Nominierungsversammlung waren neben den 46 stimmberechtigten SPD-Mitgliedern auch rund 40 Gäste gekommen. Alle Entscheidungen fielen einstimmig.