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"Nicht alles was gelb blüht, ist giftig“ - Das Kreuzkraut wird häufig verwechselt

veröffentlicht am 17.08.2015

2015-08-17 Wasserkreuzkraut So sieht das Wasserkruezkraut aus. Fotos: LRA Unterallgäu

Unterallgäu (dl). Das Kreuzkraut sieht unscheinbar aus, kann in großen Mengen aber zu akuten Vergiftungen bei Mensch und Tier führen. Viele Landwirte und andere Bürger sind deshalb verunsichert, wenn sie die gelbe Pflanze auf ihrem Feld oder in ihrem Garten entdecken.

Bernd Nothelfer vom Landratsamt rät in solchen Fällen,  abzuklären, ob es sich wirklich um die Giftpflanze handelt und sich dazu von Fachleuten beraten lassen. „Nicht alles was gelb blüht, ist giftig“, betont Nothelfer. Handelt es sich tatsächlich um das Kreuzkraut, unterstützt der Landkreis betroffene Landwirte finanziell bei der Bekämpfung.

Am besten ziehe man aber von Anfang an die Fachleute vom Amt für Landwirtschaft und Forsten in Mindelheim oder von der Naturschutzbehörde zu Rate. Stellt sich heraus, dass man es mit dem Kreuzkraut zu tun hat, sollte man dieses entfernen.

Betroffene Landwirte können sich beim Landkreis Hilfe holen. Der Kreis unterstützt die Betriebe mit einer Fachberatung zur Bekämpfung, stellt kostenlose Ausstecher zur Verfügung und gewährt Zuschüsse für die Entsorgung des Kreuzkrauts.

Wer das Kreuzkraut im heimischen Garten entdeckt und sich daran stört, sollte es ausstechen und ebenfalls in die Restmülltonne geben. „Solange man das Kreuzkraut aber nicht isst und nicht ständig anfasst, ist es für den Menschen völlig ungefährlich“, betont Nothelfer. „Trotzdem sind beim Entfernen vorsorglich Handschuhe zu empfehlen.“

In Deutschland gibt es rund 30 verschiedene Kreuzkrautarten. Mit am häufigsten kommen das Wasser- und das Jakobskreuzkraut vor. Beide Arten breiten sich auch im Unterallgäu immer stärker aus. Laien verwechseln diese häufig mit anderen im Sommer gelbblühenden Pflanzen wie dem Johanniskraut oder dem Wiesenpippau (beide in den unteren Bildern). Zu erkennen ist das Kreuzkraut an seinen gelben Blütenköpfen mit Zungenblüten am Rand und Röhrenblüten in der Mitte. „Die Blüten sehen denjenigen von Gänseblümchen ähnlich, sind aber komplett gelb“, sagt Nothelfer.

2015-08-17 Wiesenpippau Der Wiesenpippau

2015-08-17 Johanniskraut Das Johanniskraut

Im Gegensatz zum Riesenbärenklau oder zur Ambrosia handelt es sich beim Kreuzkraut nicht um einen Neophyten, also um eine Pflanze, die erst der Mensch aus anderen Ländern in unsere Region eingeführt hat. „Das Kreuzkraut ist eine heimische Pflanze, die es bei uns schon immer gab“, erläutert Nothelfer. Deshalb wolle man die Pflanze auch nicht ausrotten, wohl aber eine stärkere Ausbreitung verhindern.

Weitere Informationen gibt’s im Internet unter www.unterallgaeu.de/kreuzkraut