
Den Bären im Anschlag warten die Männer am Fischertag auf den Böllerschuss, um in den Stadtbach zu "jucken". Dass die wilde Hatz nach dem dicksten Fisch nur den Herren der Schöpfung erlaubt ist, will eine Frau will nun nicht länger hinnehmen. Foto: dl Archiv.
Memmingen (as). Was ihre aktive Mitwirkung beim Fischertag betrifft, fischen Frauen am Memminger Stadtbach bekanntlich seit jeher im Trüben. Das will eine (zumindest offiziell) namentlich nicht bekannte Vertreterin des weiblichen Geschlechts nicht länger hinnehmen und hat nun Klage beim Amtsgericht Memmingen eingereicht.
Wie bereits berichtet, hat eine Frau wiederholt eine Satzungsänderung beim Memminger Fischertagsverein eingefordert, die es auch Vertreterinnen ihres Geschlechts ermöglichen würde, an der jährlichen Jagd auf den schwersten beflossten Stadtbachbewohner teilzunehmen.
Nachdem ihr Antrag nun bereits zweimal abgelehnt wurde, hat die abgewiesene Antragstellerin nun den juristischen Weg eingeschlagen und Klage beim Amtsgericht Memmingen eingereicht. Nach Auskunft des Pressesprechers Michael Geiger will der Fischertagsverein dazu erst nach dem Fischertag am 20. Juli eine Stellungnahme abgeben.
Überrascht waren weder er noch der Vorsitzende Michael Ruppert von der Klage: "Die Frau hat ihren Weg konsequent fortgesetzt", meinte Geiger auf Anfrage der Lokalen.
Ein Verhandlungstermin ist noch nicht in Sicht. Die Klage auf Gleichberechtigung beim Ausfischen des Stadtbaches ist auch deshalb brisant, weil dem Fischertagsverein die Gemeinnützigkeit aberkannt werden könnte, falls sie Erfolg hat.