
Memmingen (sfü). Das „Notfallgäu“, mittlerweile die vierte Auflage, ist heuer wieder in der Memminger Stadthalle abgehalten und vom Klinikum Memmingen, dem Bayerischen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst und der Johanniter-Unfall-Hilfe. Organisiert worden. Bei dem Symposium ging es um aktuelle Standards in der präklinischen und klinischen Notfallmedizin.
Knapp 400 Mediziner und Mitarbeiter im Krankenpflegedienst aus Süddeutschland, Österreich, der Schweiz und Italien nutzten das vielfältige Angebot der Veranstaltung mit fachbezogenen, medizinischen Vorträge und Workshops zu notfallmedizinischen Maßnahmen. Zugleich hatten Rettungsärzte, Sanitäter und Pflegekräfte die Möglichkeit, im Rahmen der Workshops, eine fachgerechte Fortbildung zu absolvieren.
Ein Themenschwerpunkt der diesjährigen Tagung war die notfallmedizinische Geburtshilfe „Außerklinische Geburten sind sehr selten und Notfallmediziner verfügen daher nicht über viel Erfahrung in diesem Bereich“, so Anästhesie-Oberarzt Dr. Rupert Grashey, organisatorischer Leiter des Symposiums. Um Übung in solchen extremen Notfallsituationen zu gewinnen, standen Workshops in der Geburtshilfe, aber auch in der Atemwegssicherung und der invasiven Notfalltechnik auf dem Programm.
An Schweineluftröhren wurde beispielsweise der Luftröhrenschnitt geprobt. Mittels Simulationspuppen konnten die Teilnehmer realitäts- und praxisnah das Vorgehen bei der Versorgung und Therapie im außerklinischen Bereich üben. Doch auch das richtige Verhalten von Rettungskräften an einem kriminologischen Tatort oder die Untersuchung eines unnatürlichen Todesfalles wurden in den zahlreichen informativen Beiträgen erörtert. Hier wurden nicht nur rechtsmedizinische Fragen, sondern auch juristische Aspekte näher betrachtet.
In einer, die Tagung begleitenden, Industrieausstellung präsentierten Vertreter der medizintechnischen Industrie Beatmungsgeräte, kleine elektrische Bohrer zum Legen von Infusionen und andere Geräte, die zuvor in Vorträgen und Workshops Erwähnung gefunden hatten. Den Symposiums-Teilnehmern bot sich dabei die Gelegenheit verschiedene Instrumente vor Ort zu erproben. Die Veranstaltung erhielt wie in den Jahren zuvor sehr großen Zuspruch und soll auch im kommenden Jahr wieder in Memmingen stattfinden.