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ÖDP-Kreisvorsitzende zur Bundesvorsitzenden „befördert“

veröffentlicht am 27.11.2014

ÖDP-Kreisvorsitzende Gabriela Schimmer-Göresz Die neue ÖDP-Bundesvorsitzende Gabriela Schimmer-Göresz. Foto: privat

Memmingen (dl). Die Delegierten des Bundesparteitags der Ökologisch-Demokratische Partei, ÖDP, haben in Erlangen den Bundesvorstand neu gewählt und dabei die Vorsitzende des Kreisverbandes Memmingen-Unterallgäu, Gabriela Schimmer-Göresz, im ersten Wahlgang mit 50,6 Prozent gegen drei Mitbewerber zur neuen Bundesvorsitzenden gewählt.

Schimmer-Göresz, die mit ihrem Engagement gegen die transatlantischen Freihandelsabkommen, ihrer 28-jährigen Erfahrung in verschiedensten Vorstandsämtern und als ehemalige Stadträtin überzeugen konnte, ist vom Ergebnis der Wahl und der neuen Aufgabe überwältigt. Schimmer-Göresz ist die zweite Frau im Amt der Bundesvorsitzenden seit Gründung der ÖDP im Jahr 1982.

Kritik am ungebremsten neoliberalen Wirtschaftswachstum

Die Politikerin übt Kritik am ungebremsten neoliberalen Wirtschaftswachstum, das mit zunehmender Verelendung, Armut und Ressourcenverschwendung einhergehe. Dem will die ÖDP ideenreich, unter anderem mit der Postwachstumsökonomie, begegnen. Ziel müsse ein gutes Leben für alle Menschen sein, so Schimmer-Göresz. Der Kampf gegen die Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TiSA bleibe auf der Agenda ganz oben, weil hier, in völliger Verkennung der Situation, sämtliche derzeit drückenden Probleme wie CO2-Ausstoß, Ressourcenverbrauch und Ausgrenzung weiter verschärft würden.

„Wir müssen uns entschieden gegen die so genannte Brasilianisierung wenden, gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft, das dazu führt, dass eine kleine, superreiche Oberschicht einer verarmten Unterschicht gegenüber steht - und gegen die rücksichtslose Ausbeutung der Natur", so Schimmer-Göresz. "Wir brauchen den Ausgleich zwischen armen und reichen Ländern, eine Ökologisierung der Wirtschaft und der Landwirtschaft und Ressourcenschonung, auch eine Schonung des Menschen.“

Den Familien ein verlässlicher Partner

Den Familien will die ÖDP ein verlässlicher Partner sein. Mit einem Erziehungs- oder Pflegegehalt sollen Erziehende bzw. Pflegende bei der freien Wahl des Lebensstils unterstützt werden. Zunächst wünscht sich die neue Bundesvorsitzende eine nachhaltige Aufbauarbeit der Partei von unten und eine stärkere politische Verankerung in allen Bundesländern. Sie will gemeinsam mit dem neunköpfigen Bundesvorstand verstärkt an der Festigung des Fundaments bauen und unzufriedene Wählerinnen und Wähler und vor allem junge Menschen davon überzeugen, dass es sich lohnt, mit aller Kraft für das Gemeinwohl zu arbeiten.

Privat lebt die ÖDP-Politikerin nach den Grundsätzen eines nachhaltigen, nicht auf Wachstum ausgerichteten Lebensstils und genießt die dadurch gewonnene Freiheit nach dem Motto: "Frei ist nicht, wer viel hat, sondern wer wenig braucht."