Memmingen (dl). Am Freitag, 2. Oktober, um 20 Uhr feiert das Drama "Susn" des deutschen Schriftstellers und Filmregisseurs Herbert Achternbusch im Studio des Stadttheaters Premiere.
Der bayerische Wald, Heimat des Autors Herbert Achternbusch. Ein Frauenleben. Ein Selbstgespräch. Erste Bilanz, der Kirchenaustritt. Dann: im Studentenzimmer. Gewitternacht, erotische Obsessionen.
Weitere zehn Jahre später Zusammenleben mit einem Schriftsteller, aussichtslos. Später Schnaps und Herrgott und Hoffnungslosigkeit.
Und Flucht aus der Welt. Nicht aus Schwäche, sondern weil die Welt vernagelt ist.Die Provinz und das Provinzielle als Brutstätte der Verlorenheit alles Menschlichen im Stumpfsinn. Die Heimat als Seelenwüste. Die Männer als Totengräber der Weiblichkeit.
Der Text Achternbuschs ist eine obsessive Abrechnung, ein Bruch mit verlogenen Konventionen und zugleich ein poetisches Plädoyer für Menschlichkeit. Oder aber auch nur Zeugnis einer himmelschreienden Verzweiflung.
Info: Herbert Achternbuschs Roman "Die Alexanderschlacht" war maßgebend für die Avantgarde der deutschen Literatur in den 1970er Jahren. Mit seinen insgesamt über zwei dutzend Filmen bricht Achternbusch gerne und bewusst Tabus und attackiert die nach seiner Meinung verlogene Gesellschaft. Das Theaterstück Susn entstand 1980.
Weitere Vorstellungen in Memmingen am 6., 8., 20., 25., 28. und 31. Oktober sowie am 5. und 8. November, jeweils um 20 Uhr. Kartenreserierung unter 08331/ 9459-16.