
Memmingen (as). "Was will ich wirklich? Welcher Beruf passt zu mir?" Das Projekt „Quo vadis“, das die Berufsberatung Allgäu gemeinsam mit dem Landestheater Schwaben auch heuer anbietet, richtet sich an junge Menschen aber auch an bereits Berufstätige, die sich beruflich neu orientieren möchten. Der Workshop geht vom 29. September bis 19. Oktober.
Jetzt im Herbst entscheidet sich für viele Schulabgänger, wie es weitergehen soll. Eine handfeste Berufsausbildung oder doch lieber ein Studium? Andere haben sich bereits entschieden und sind mit ihrer Wahl nicht zufrieden oder in ihrem Beruf unglücklich.
Ziel des 15-tägigen Workshops ist es, all jenen, für die alles noch offen oder wieder offen ist, Klarheit zu bringen und zu ihrer persönlichen Entwicklung beizutragen. Improvisationen und Rollenspiele sollen es den Teilnehmern ermöglichen, sich selbst besser kennen zu lernen, die eigenen Kompetenzen und Begabungen richtig einschätzen zu können und so die Entscheidung für eine berufliche Laufbahn erleichtern.
"Welcher Berufstyp bin ich?"
"Was für ein Mensch bin ich? Wir wollen erreichen, dass junge Menschen über sich selber nachdenken und selbstsicherer werden“, erklärt Helmut Lauber, Integrationsbeauftragter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Einen ersten Aufschluss darüber gibt ein von John L. Holland entwickelter wissenschaftlicher Test, der bei der Berufsberatung als Orientierungsgrundlage eingesetzt wird. Demnach lassen sich sechs Berufstypen vom intellektuell-forschenden über den künstlerisch-kreativen bis zum ordnend-verwaltenden Menschen unterscheiden.
Um vorschnelle Einstufungen zu vermeiden, erfahren die Teilnehmer jedoch erst am Ende des Workshops, was der Test ergeben hat. Denn der Schwerpunkt dieses innovativen Berufsfindungsansatzes liegt auf der ganzkörperlichen und hautnahen, spielerischen Erfahrung der eigenen persönlichen Möglichkeiten und Interessen, die man lediglich durch Nachdenken schlecht erlangen kann.
"Die Berufsvorstellungen sind oft vage"
"Junge Menschen sind oft ratlos und haben oft nur vage Vorstellungen von dem, was sie werden wollen. Es fehlt ihnen an Selbsterkenntnis“, erklärt Horst Holas, stellvertretender Leiter der Arbeitsagentur. Doch: "Es gibt für jeden eine Aufgabe, die zu ihm passt", meint Günther Schwanghart, Berufs- und Studienberater bei der Agentur für Arbeit. Durch Einflüsse von außen und Prägungen durch das Elternhaus bestünde jedoch die Gefahr, "den eigenen inneren Faden zu verlieren".
Ein Studienabbruch sei für viele junge Menschen eine persönliche Katastrophe, so Schwanghart. Hier gelte es, die jungen Leute aufzufangen und aus der Krise zu führen, damit sie sich persönlich weiterentwickeln können. „Wir werden in Zukunft viele solcher Modelle brauchen", meint der Berater. "Jeden Tag kommen junge Menschen in die Beratung, die ihre Ausbildung oder Lehre abgebrochen haben", bestätigt auch Helmut Lauber. Diese Erfahrung von Rat- und Orientierungslosigkeit sei ein zunehmendes Problem.
Der Workshop unter Leitung von Joséphine Weyers wird durchgeführt von der Theaterpädagogin Claudia Schilling und Schauspielern aus dem Ensemble des Landestheaters Schwaben. Auch Referenten aus Wirtschaft und Berufsleben werden dazu eingeladen. Zu der Vorführung, die mit den Teilnehmern gemeinsam erarbeitet wird, sind Unternehmer als potentielle Arbeitgeber geladen.
Anmelden können sich Schulabgänger (mittlere Reife oder Abitur), Studenten und Auszubildende, die sich in ihrem Studium/Ausbildung nicht aufgehoben fühlen, und Berufstätige, die sich umorientieren möchten.
Anmeldungen sind möglich bei der Agentur für Arbeit, Berufsberatung, Wielandstraße 1, Telefon 08331/ 971 -204, E-Mail: Berufsberatung-Allgaeu@arbeitsagentur.de und beim Landestheater Schwaben, Theaterplatz 2, Telefon 08331/ 9459-0, E-Mail: info@landestheater-schwaben.de.