Memmingen (dl). Der SPD-Ortsverein Memmingen hat sein diesjähriges Dreikönigstreffen und das Motto "Begegnung" gestellt. Daneben sind Informationen aus der Stadtratsfraktion sowie besonders die aktuelle Situation der Flüchtlinge in Memmingen beleuchtet worden.
„Auch die drei Könige aus dem Morgenland haben sich aufgemacht und sind losgezogen“, eröffnete Petra Beer die Veranstaltung m Kaminwerk. „Memmingen hat sich auf den Weg gemacht und mit großem, ehrenamtlichen Engagement viel umgesetzt“, bedankte sich Petra Beer bei den ehrenamtlichen Helfern sowie den Dienststellen der Stadt Memmingen für ihren unermüdlichen Einsatz in der Flüchtlingsbetreuung. Als beschämend bezeichnete Beer die Aussage Horst Seehofers und führt weiter aus, „die Thematik muss in der Kommune gelöst werden. Dort kommen die Flüchtlinge an, dort muss man ansetzen, dort muss geholfen werden.“
„Asyl, Flucht, die Umstände der Flucht, Integration, diese Themen stellen eine große Herausforderung für unsere Stadt dar“, erklärte Bürgermeister Werner Häring. „Die SPD steht für eine stabile Politik und ist auch weiterhin gefordert, stabil und stark zu bleiben.“ Eine starke Wirtschafts- und Finanzkraft, so Häring weiter, ist auch 2015 gelungen, neue Investitionen ohne Neuverschuldung umzusetzen. Häring verweist auf die Neugestaltung der Fußgängerzone, den Bau des Parkhauses am Bahnhof, die Ansiedlung von IKEA, Elektrifizierung der Bundesbahn, Projekt Sozial Stadt im Osten, Schulsanierung, ÖPNV sowie auf die Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Memmingen.
Stadtrat Matthias Ressler eröffnete den Interviewblock zur aktuellen Flüchtlingssituation. in Memmingen mit SPD-Fraktionsvorsitzendem Han-Martin Steiger. Als Zeichen gelungener Integration ging der Dank des SPD-Fraktionsvorsitzenden Hans-Martin Steigeran an Otfried Richter für die Gründung des Internationalen Chores, der für die musikalische Umrahmung gesorgt hat. Steiger betonte, die Flüchtlingspolitik gehöre zu den zentralen Themen und lobte den frühzeitigen Einsatz der Stadt Memmingen beim Bau der Gemeinschaftsunterkunft in der Kühlhausgasse. 560 Flüchtlinge sind aktuell in Memmingen untergebracht, wovon 360 dezentral in Häusern und Wohnungen und 140 Menschen in Gemeinschaftsunterkünften leben.
Zukünftige Aufgabe der Kommune ist, so Steiger, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum als notwendige Voraussetzung, um einer Konkurrenzsituation der Bewerber auf dem sozialen Wohnungsmarkt entgegen zu wirken. Weitere Gesprächspartner waren Barbara von Rom, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Kolping Akademie in Memmingen und Günther Borscheid, ehemals Kampfjet- und Boing-Pilot. Borscheid unterrichtet Deutsch in Memmingerberg und Boos.
Gelebte Integration
Als Beispiel gelebter und umgesetzter Integration stellte Angelika Spitz abschließend eine syrische Familie (Eltern, drei Söhne und zwei Neffen) vor, die im Haus des SPD-Ortsvorsitzenden Rolf Spitz eine neue Heimat gefunden hat. „Es ist eine tiefe Freundschaft entstanden“, so Angelika Spitz. „Begegnungen sind entscheidend. Begegnungen helfen, aus Fremden Freunde zu machen.“