
Memmingen (jmg). Bei der ordentlichen Mitgliederversammlung des VdK Ortsverbandes Memmingen sind die üblichen Rechenschaftsberichte, aktuelle sozialpolitische Themen und traditionelle Mitglieder-Ehrungen im Mittelpunkt gestanden.
"Die soziale Ungleichheit wächst immer weiter und der Anspruch auf Sozialleistungen wird zunehmend schwieriger", kritisierte Vorsitzender Heinrich Minst und betonte, dass dies dem VdK besonders am Herze läge und "wir uns künftig weiter einsetzen".
Unter dem Motto "Die Zukunft braucht mehr Menschlichkeit" berät und unterstützt der VdK-Sozialverband seine Mitglieder bei Problemen in der Renten-, Kranken-, Pflege- und Unfallversicherung sowie im Schwerbehindertenrecht. Bei mehr als fünftausend Klagen des VDK Bayern seien 18 Millionen Euro an Nachzahlungen erstritten worden. Ein beachtlicher Betrag, der eine Mitgliedschaft im VDK-Sozialverband geradezu zwingend erforderlich mache.
Auch beim Pflegebedürftigkeitsgesetz ginge die Strukturreform mit der Ausweitung der Pflegestufen von drei auf fünf und der Einbeziehung Demenzerkrankter eindeutig auf jahrelange Forderungen des VdK zurück. Ebenso 28 Euro mehr Rente für ältere Mütter und bis zu 15 Euro mehr für Erwerbsminderungsrentner seien der Hartnäckigkeit des Sozialverbandes zuzuschreiben.
"Derzeit setzen wir uns dafür ein, dass das Rentenniveau nicht weiter abgesenkt wird, denn die Rente müsse auch künftig über dem Sozialhilfe-Niveau liegen. Gleichzeitig warnte Minst vor einer weiteren Erhöhung des Renteneintrittsalters. Wichtig sei vielmehr die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für Alte und Bedürftige durch den Bau von mehr Sozialwohnungen. Insbesondere Frauen seien zunehmend von Altersarmut betroffen.
Mehr Arbeitsstellen für Behinderte
Zwingend notwendig sei es überdies mehr Arbeitsplätze für behinderte Menschen zu schaffen. Hier sei ein ausreichendes Angebot noch lange nicht erreicht. Als vorbildlich erweise sich dabei die Stadt Memmingen, die ihrer Verantwortung hier vorbildlich nachkomme. Mit etwas Wehmut beklagte Vorsitzender Minst die zurückgehende Bereitschaft der Mitglieder, durch aktive Mitarbeit Verantwortung im Verband zu übernehmen. Es werde zunehmend schwieriger, einzelne Positionen zu besetzen. Der Memminger Ortsverband zählt derzeit über zweitausend Mitglieder, 7.600 der Kreisverband Unterallgäu (ohne Ottobeuren und Legau).
Ehrungen langjähriger Mitglieder
Geehrt mit Urkunde und Ehrennadel wurden Theresia Forster, Christa Moser und Wolfgang Maurus für ihre 20-Jährige Mitgliedschaft, Irmgard Wendler und Rolf Klesper fpr 25 Jahre. Für die außerordentliche Treue einer 65-jährigen Mitgliedschaft im VdK-Sozialverband erhielten die Mitglieder Anton Vogt und Walter Imminger ihre Auszeichnung.