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Von der Parkposition zum absolutem Kick: Die "Wise Guys" in der bigBOX Allgäu

veröffentlicht am 30.11.2014

In der zweiten Konzerthälfte drehten die Wise Gusy voll auf In der zweiten Konzerthälfte drehten die "Wise Guys" voll auf und landeten "mit 120  Sachen" beim Publikum . Foto: Sonnleitner

Kempten (as). Mit „Achterbahn“ stellten die „Wise Guys“ in der Big Box Kempten vor etwa 6.000 Zuhörern ihr erstes selbstproduziertes Album vor. Nach ein paar Durchhängern in der ersten Konzerthälfte gelang es den fünf Kölschen Jungs nach der Pause, ihr Publikum vor - allem mit den älteren Hits - zu packen. Spätestens bei den Zugaben hielt es auch in den bestuhlten Publikumsreihen kaum jemanden mehr auf den Sitzen.

Nach einem gut gelaunten Auftakt mit dem zündenden Titelsong „Achterbahn“ verloren die fünf „Schlaumeier“, wie die Wise Guys übersetzt heißen, ihr Publikum bis zur Pause beständig ein bisschen mehr. Passend zu jenem besungenen Ort, wo jeder Schlange steht, aber Angst hat, dran zu kommen (natürlich steht der Titel nicht nur für die Schleuderschaukel auf dem Jahrmarkt, sondern für das Auf und Ab des Lebens), war auch das Konzert ein bisschen zwischen Parkposition und absolutem Kick angesiedelt.

Das lag wohl zum einen daran, dass die neuen Songs zwar spitzfindig gedichtet, aber vom Rhythmus her etwas weniger "mitklatschtauglich" sind. Zum anderen aber gewiss auch an der allzu großen Mitteilsamkeit des „Moderators“ Daniel Dickopf. Zu lange Ansagen, zu viel Merchandising raubten dem Programm in der ersten Hälfte den Drive. Auch die zahlreichen spöttischen Bemerkungen über das Allgäuer Publikum und seine „merkwürdigen Verhaltensweisen“ kamen nicht wirklich gut an.

Fetter Beatbox-Sound

Doch das machten die Jungs in der zweiten Hälfte „mit 120 Sachen“ in punkto Engagement und Dynamik wieder wett. Dass die "alten" Songs beim Publikum so gut landen konnten, lag sicherlich nicht nur daran, dass die Allgäuer konservativ sind. Das Publikum war von Anfang an in Feierlaune und Songs wie der Kult-Hit „Jetzt ist Sommer“ oder „Antidepressivum“ (Du bist der Hammer in meiner Herzkammer) bieten sich einfach an zum Mitswingen und -singen.

Zündend auch das rotzig-trotzig endende Liebeslied „Nur für Dich“, im Verlauf dessen Nils Ofert der ungetreuen Ex mit Anlauf in den (viel zu fetten) Hintern tritt. Und wenn das Publikum auch mal Beatbox spielen darf, macht das einfach Spaß. Auch wenn das nicht so unglaublich fett klingt wie der perkussive Sound von Andrea Figallo, mit dessen Bass das Programm steht und fällt und der auch Produzent der Truppe ist.

Von der Schulband zur Vokal-Kunst

Das Glück liegt auf der Straße, heißt es. So begann auch die Karriere der Vokal-Pop- Quintetts „Wise Guys“ , das heute riesige Hallen wie die bigbox in Kempten füllt, in der Fußgängerzone an. Seit dem Abitur 1990 machte die ehemalige Schulband  auf Vokalmusik um, da sie die Schulinstrumente nicht mehr benutzen konnte (Wikipedia). Wenn das wirklich der Anfang der "Wise Guys"-Erfolgsgeschichte war, dann ist der Abgang der von ihren Lehrern als Schlaumeier titulierten Jungs von der Schule ein Glücksfall für ihre vielen Fans. "Achterbahn" ist bereits das 15. Album der beliebten A-cappella-Truppe, die neben anderen Preisen bereits fünf goldene Schallplatten abgeräumt hat.