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Vor 400 Jahren begann der Dreißigjährige Krieg

Historischer Verein informiert über Auswirkungen auf die Region

veröffentlicht am 04.05.2018
Belagerung

Das Bild zeigt „Wahrhafte Contrafactur“ der Belagerung Memmingens durch schwedische Truppen im Jahr 1634. Quelle: Stadtarchiv Memmingen

Memmingen (mg). Vor 400 Jahren begann der Dreißigjährige Krieg. Über die Gründe und die Konsequenzen für die Region hat der Historische Verein Memmingen zu einem Informations-Vortrag geladen.

Christoph Gampert M.A. von der Ludwigs-Maximilians-Universität München hat referierte dabei über die Auswirkungen auf die Menschen und die Stadt Memmingen.

Im Vorfeld des Jahrzehntelangen Konfliktes hatte sich in Europa und dem Heiligen Römischen Reich ein vielfältiges Spannungsfeld aus dynastischen und konfessionellen Gegensätzen aufgebaut. Der eigentliche Auslöser war jedoch der Ständeaufstand in Böhmen, der am 23. Mai 1618 mit dem Prager Fenstersturz endete.

Der Krieg ernährt den Krieg

"Die Kriegführenden Parteien verfügten im 17. Jahrhundert weder in finanzieller noch in administrativen Hinsicht über Strukturen, um sich große Heere leisten zu können", erklärte der Referent. So wurde zu einem probaten Mittel gegriffen: Das Land,  in dem gerade gekämpft oder die Stadt, die besetzt war, mußten für die Kosten aufkommen. Dazu wurden Kontributionen (Zwangserhebungen) in Form von Geld (damalige Währung waren Gulden) oder Naturalien erhoben.

1,1 Millionen Gulden bezahlt

Mehrmals wurde die Freie Reichstadt Memmingen besetzt und wieder befreit. Nach Wallenstein zogen 1632 die Schweden in die Reichstadt Memmingen ein. Das über 2.000 Mann starke Heer kostete rund 4.500 Gulden im Monat. Viele zahlungskräftige Bürger, vor allen Dingen Adlige,  flüchteten davor in die Schweiz – die Einwohnerzahl sank von etwa 2.000 auf gerade noch 400 Bürger.

Als am 24. Oktober 1648 der Dreißigjährige Krieg in Deutschland endete, hatte die Stadt Memmingen rund 1,1 Millionen Gulden bezahlt.