
Beim Spatenstich zum Bau der neuen Wasserstoff-Tankstelle am Flughafen (von links) Ralf Schmid, Alex Eder sowie und Andreas Müller. Foto: Wolfgang Radeck
Memmingerberg (dl/rad). Der Flughafen Memmingen arbeitet weiter nachhaltig am Motto „Green Airport Memmingen“. Das nächste umfangreiche und bemerkenswerte Projekt ist der Bau einer Wasserstoff-Tankstelle, zu der nun der traditionelle Spatenstich getan wurde.
Eine zentrale Rolle spielt die Airport Energie Management GmbH (AEM), eine gemeinsame Tochtergesellschaft der Allgäu Airport GmbH & Co. KG und der e-con AG. Nachdem bereits eine mit regionalem Biogas betriebene Heizzentrale und ein E-Ladepark in Terminalnähe realisiert wurden, steht nun das nächste Großprojekt an - der Bau einer öffentlich zugänglichen Wasserstofftankstelle, die noch in diesem Jahr in Betrieb gehen und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge mehrerer Typen wie Lastwagen, Müll- und Baufahrzeuge, Busse, Pkw und Flughafensonderfahrzeuge versorgen soll. Jährlich sollen so bis zu 250 Tonnen grüner Wasserstoff abgegeben werden – ein Vergleich: ein 40-Tonnen-LKW benötigt auf 100 Kilometer etwa acht bis elf Kilogramm Wasserstoff, ein PKW etwa ein bis eineinhalb Kilogramm.
„Der heutige Tag ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf unserem Weg zum grünen Airport“, betonte Geschäftsführer Ralf Schmid. Man sei auf einem langen Weg, der über viele wichtige Etappen führe. An der neuen Anlage könne man auch ein Stück Zukunft tanken.
„Jede Stellschraube und jedes Projekt fügt sich letztendlich zum großen Ganzen“, erläuterte auch Andreas Müller, Geschäftsführer der Alois Müller GmbH. Das Projekt wird von der AEM realisiert, für die Andreas Müller und Ralf Schmid ebenfalls als Geschäftsführer tätig sind und betonen: „Wir gehen hier proaktiv voran, nun sind Unternehmen und Privatpersonen aus der Region gefragt, mitzugehen und den eigenen Fuhrpark entsprechend aufzustocken.“
Für den Unterallgäuer Landrat Alex Eder ist es ein wichtiges Signal, dass der Landkreis Teil der Bayerischen Wasserstoffstrategie ist. „So gelingt es, zeitnah eine attraktive Wasserstoffinfrastruktur zu schaffen, was durch die neue Tankstelle für Memmingen und das Unterallgäu nun in die Praxis umgesetzt wird.“
Die neue Wasserstofftankstelle wird bereits ab Herbst 2025 der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Die e-con AG und die Airport Energie Management GmbH haben für ihren Fahrzeug-Pool bereits zwei wasserstoffbetriebene Pkw bestellt.
Fünf Millionen Euro Förderung für neue Elektrolyseanlage
Wasserstoff tanken ist das eine, Wasserstoff produzieren das andere wichtige Zukunftshhema: Deshalb arbeitet die Airport Energie Management GmbH an einem weiteren Großprojekt, für das sie vor kurzem eine wertvolle Unterstützung erhalten hat. Eine neue Elektrolyseanlage soll ab 2027 jährlich bis zu 1.300 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren, mit dem nicht nur die neue Tankstelle, sondern auch regionale Unternehmen sowie langfristig der Flugverkehr, der auf nachhaltigen Treibstoff setzen soll, versorgt werden.
Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger übergab dazu kürzlich entsprechende Förderurkunden. Im Rahmen des Bayerischen Förderprogramms für Elektrolyseure fließen fünf Millionen Euro in das Projekt am Flughafen Memmingen, das mit insgesamt 20 bis 25 Millionen Euro veranschlagt wird.