
Niederrieden (as). Im Mittelalter wäre sie misstrauisch beäugt oder sogar als Hexe angesehen worden: Rosina Bartenschlager ist Allgäuer Wildkräuterführerin. In der urigen Hollerhütt‘, einen alten Bienenhaus bei Niederrieden, hat sie ein standesgerechtes Domizil gefunden.
Sie selbst und ihre Kursteilnehmer können in der charmanten, windschiefen Otterwaldhütte die Zivilisation hinter sich lassen. „Es ist ein starkes Bedürfnis der Menschen, in der Natur und an diesem Ort zu sein. Hier können sie sich Kraft holen, fernab vom hektischen Berufsalltag“, erklärt die sympathische Heilpflanzenexpertin, während wir einen selbstgebrauten Kräutertee trinken.
Unter dem Motto „Wild sein tut gut“ begibt sich Rosina Bartenschlager mit ihren meist weiblichen Kursteilnehmerinnen aller Altersstufen („die Männer haben Angst vor uns“) auf Kräuterwanderungen durch das Heilpflanzenjahr von März bis November, denn zu jeder Jahreszeit lässt die Natur die Kräuter sprießen, die der Mensch jeweils braucht, um den Stoffwechsel anzuregen, die Nerven zu beruhigen oder das Immunsystem zu stärken. “Zum richtigen Zeitpunkt wächst das richtige“, erklärt die Kräuterführerin und ausgebildete Erzieherin und Erlebnispädagogin.
In ihrer Seminarreihe „Heilpflanzenporträts“ erklärt sie die Heilwirkung einzelner Pflanzen und zeigt, wie diese schmackhaft verarbeitet werden können. Gemeinsam werden die Pflanzen am offenen Feuer neben dem Haus gekocht, zu Salben und Tinkturen verarbeitet. Hier zelebriert Bartenschlager auch Jahreskreisfeste nach altem heidnischen Brauchtum.
Rosina Bartenschlagers Kurse sind fester Bestandteil im Programm des Naturheilvereins Memmingen. Infos zu den Kursen und Events gibt es auch auf ihrer Homepage unter www.wildseintutgut.de