Memmingen, (ta). „Wutschweiger“, ein Drama ab neun Jahren über zwei Kinder und ihren (Über-)Lebensweg in einer Hochhaussiedlung, wird aktuell im Jungen Landestheater am Schweizerberg gespielt. Neben den Schulaufführungen findet am 9. November nochmal eine öffentliche Aufführung statt.
Zwei Kinder in einer Hochhaussiedlung. Sammy wohnt dort schon länger, Ebeneser ist der Neuzugang. „Karte leer – Strom weg“, führt Sammy ihren neuen Freund in die Lebenspraxis am Rande der Gesellschaft ein. Ebeneser, dessen Eltern beide ihre Arbeitsstelle verloren haben und deshalb in die Siedlung ziehen mussten, fügt sich nur schwer in sein neues Umfeld ein. Nur gut, dass es Freunde wie Sammy gibt, die schon Profi im dortigen Leben und Überleben ist. Als beide Viertklässler aus finanziellen Gründen nicht mit auf die Klassenfahrt dürfen, siegen Wut und Schmerz und sie verpflichten sich zum Schweigen.
Ergreifend und gesellschaftskritisch
„Wutschweiger“ ist ein sehr ergreifendes Stück, das mit Marie Lemmle als Sammy Bodart und Samuel Kastell als Ebeneser Vandervalle sehr kritisch den Umgang von Eltern, Pädagogen und Mitschülern mit jungen Menschen beleuchtet, die sichtlich am Rande der Gesellschaft stehen. Statt Unterstützung, Hilfe und Liebe erfahren Sammy und Ebeneser nur Ablehnung und Ausgrenzung. Trotz allem haben sie sich und finden auch im tristen Grau der Wohnblöcke den ein oder anderen Hoffnungsschimmer.
Thema des Stücks ist jedoch nicht nur das Leben in der Siedlung, auch die Einzelschicksale und ihre Freundschaft werden in der 60-minütigen Darbietung auf die Bühne gebracht. Eine grandiose schauspielerische Leistung, die mit sehr viel Applaus belohnt wurde.
Tickets gibt es online unter
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