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Zeit sparen, wenn jeder Moment zählt

„eResCopter“ bringt die Luftrettung der Zukunft näher

veröffentlicht am 23.09.2025
Zukunft der Luftrettung

Das Foto zeigt die Modellkabine mit medizinischer Ausrüstung. Foto: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen

Memmingen/Erding (dl/as). Ein elektrisch angetriebenes Fluggerät, das Patienten schnell und leise ins Krankenhaus bringt – was nach Zukunftsmusik klingt, nimmt konkrete Formen an.

Im Hangar des „Systems eResCopter“ in Erding wurde nun ein Prototyp vorgestellt, den auch Oberbürgermeister Jan Rothenbacher, Landrat Alex Eder und Vertreterinnen und Vertreter der Gesundheitsregionplus Unterallgäu-Memmingen besichtigen konnten. Ehrengast war Sandro Kirchner, Staatssekretär im Bayerischen Innenministerium.

„Der elektrische Senkrechtstarter kann ein Meilenstein im medizinischen Transportwesen werden, gerade im ländlichen Raum“, sagte Kirchner. Begleitet wurde die Präsentation von einer Modellkabine, die bereits zeigt, wie Patientinnen und Patienten künftig liegend, mit medizinischer Betreuung, in Spezialkliniken transportiert werden können.

Leiser und deutlich schneller

Das sogenannte eVTOL („electric Vertical Take-Off and Landing“) wird aktuell von der eRC-System GmbH aus Ottobrunn in Zusammenarbeit mit der TU München entwickelt. Im Vergleich zu Hubschraubern soll es günstiger in Anschaffung und Wartung sein, deutlich leiser fliegen und vor allem eines ermöglichen: wertvolle Zeit sparen, wenn jeder Moment zählt.

„Völlig neuen Perspektiven“

Oberbürgermeister Rothenbacher sprach von „völlig neuen Perspektiven“ für das Rettungswesen, Landrat Eder betonte die Bedeutung für die Sicherung von Krankenhausstandorten im ländlichen Raum. Auch Vertreter von Kliniken, Notaufnahmen und der Rettungsleitstelle waren vor Ort und unterstrichen den Mehrwert als Ergänzung zu bestehenden Transportmitteln wie Hubschrauber und Krankenwagen.

Bis der eResCopter tatsächlich in den Einsatz starten kann, wird es jedoch noch dauern – denn die Zulassung neuer Fluggeräte in Deutschland und der EU erfordert umfangreiche Tests und Nachweise. Geplant ist, dass die erfahrene DRF Luftrettung den späteren Betrieb übernimmt.

Hintergrund: Das „System eResCopter“

Das Projekt bündelt Luftfahrtingenieure, Notfallmediziner und Experten aus dem Gesundheitssektor, die gemeinsam ein elektrisch betriebenes Fluggerät für medizinische Verlegungsflüge entwickeln. Ziel ist es, Patientinnen und Patienten von kleineren Kliniken schnell und sicher in Schwerpunktkrankenhäuser zu transportieren. Die Gesundheitsregionplus Unterallgäu-Memmingen ist als Modellregion eng in die Erprobung eingebunden.