"Alle Register altstadtkonformer Sanierung gezogen"

Fassadenpreis 2018 geht an das Evangelisch-Lutherische Dekanat

veröffentlicht am 24.07.2018

Über die Auszeichnung mit dem Fassadenpreis der Stadt für die vorbildlich gelungene Sanierung des Dekanatsgebäudes in der Zangmeisterstraße 13 durch Oberbürgermeister Manfred Schilder (Mitte) freuen sich Dekanin Claudia Schieder (2. v. re) und Kirchenvorsteherin Dr. Christa Koepff (neben ihr). Die Belobigung für die Wiederherstellung des ehemaligen Gasthofs zur Krone nahmen die Vorstände der Siebendächer Baugenossenschaft Markus Sonntag (links) und Claudia Knittel entgegen. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as/dl). Bei der traditionellen Heimatstunde zum Ausklang des Memminger Fischertags zeichnete Oberbürgermeister Manfred Schilder das Evangelisch-Lutherische Dekanat für die vorbildliche Sanierung des Dekanatsgebäudes in der Zangmeisterstraße 13 mit dem Fassadenpreis der Stadt Memmingen aus. Eine städtebauliche Belobigung sprach das Stadtoberhaupt der Siebendächer Baugenossenschaft für die gelungene Wiederherstellung des Gebäudes in der Lindauer Straße 11, ehemals Gasthof zur Goldenen Krone, aus.

Mit dem Fassadenpreis wurde die Sanierung des Dekanatsgebäudes in der Zangmeisterstraße 13 ausgezeichnet.

 Die gelungene Wiederherstellung des ehemaligen Gasthofes zur Goldenen Krone, Lindauer Straße 11, wurde belobigt.

Michael Ruppert, Vorsitzender des Fischertagsvereins, begrüßte rund 170 Gäste und Ehrengäste „nach einem tollen, aber auch anstrengenden Wochenende“ zur Heimatstunde im Kreuzherrnsaal, darunter auch den neuen Fischerkönig Jürgen IV., der "Waschbär". In seinem Rückblick auf den Fischertag 2018 erwähnte Ruppert die Aufführung des "Jedermann" in der Martinskirche als einen zweiten besonderen Höhepunkt des Vereinsjahres, der die Theatergruppe und Vorstände sehr gefordert habe und freute sich über die positive Resonanz.

Das Gitarren-Quartett der städtischen Sing- und Musikschule unter Leitung von Denys Melnykov untermalte die Heimatstunde mit für Gitarre arrangierten Pop-Songs.

Verleihung des Fassadenpreises 2018

Im Mittelpunkt der Heimatsstunde stand traditionsgemäß die Verleihung des Fassadenpreises der Stadt Memmingen durch Oberbürgermeister Manfred Schilder. Einstimmig habe sich der Bausenat in Abstimmung mit der Heimatspflege dafür entschieden, die "vorbildliche Sanierung" des evangelisch-lutherischen Dekanatsgebäudes in der Zangmeisterstraße 13 auszuzeichnen, erklärte Schilder.

"Hier wurden gleichsam alle Register einer altstadtkonformen und denkmalgerechten Sanierung gezogen", betonte der Rathauschef. Er verwies auf die Sprossenfenster mit den farblich gut eingestimmten Läden, auf das Fachwerk, die Fassadenfarbe und die aufwendige neue Verschindelung der Westfront in einer für die Memminger Altstadt selten gewordenen Ausführung. "Sie gibt der Ansicht vom Westertorplatz aus einen besonders bodenständigen Akzent", betonte Schilder. 

Besonders gelungen seien auch die erneuerten Lauben der Südfassade. "Insgesamt begegnet uns hier eine städtebaulich vorbildhafte Lösung, wie sie für den Fassadenpreis kaum geeigneter sein kann", lobte der Oberbürgermeister das Projekt.

Folklore-Tänze in farbenprächtigen Kostümen boten die Tänzerinnen der Tanzschule Orchidee von Raisa Schmidberger.

"Maßstabgerechte Rekonstruktion des Vorgängerbaus"

Mit einer städtebaulichen Belobigung wurde das Gebäude Lindauer Straße 11, ehemals Gasthof zur Goldenen Krone, der Siebendächer Baugenossenschaft ausgezeichnet - auch wenn das Kronen-Areal als Neubauquartier nicht als direkter Anwärter für den Fassadenpreis gelten könne, der ja speziell die Wiederherstellung bestehender Objekte würdigen solle, erläuterte der OB. Die Belobigung gilt der Fassade, die "eine maßstabgerechte Rekonstruktion des Vorgängerbaus darstellt", erklärte Schilder,

Der Gasthof habe im 19. Jahrhundert sein bis zum Abbruch bestehendes Erscheinungsbild bekommen, auf das der Bauherr beim Neubau konsequent Bezug genommen habe. "Unterteilte Fenster mit aufwändigen Jalousieläden unterstreichen in Verbindung mit dem ansprechenden Rot des Mauerwerks die markante Wirkung des einst historischen Gastronomiestandorts, an dessen Geschichte der vorbildlich restaurierte barocke Ausleger mit der goldenen Krone und der Glücksgöttin Fortuna erinnert", verlas Schilder die Auszeichnungsbegründung.

"Das Brothaus" und die Bäckerzunft

Mit Spannung verfolgten die Zuhörer anschließend den Vortrag von Stadtarchivar Christoph Engelhard über "Das Brothaus" und die Bäckerzunft. Anhand von drei ungewöhnlichen Biografien Memminger Bäcker im 18. und 19. Jahrhundert begab sich der Stadtarchivar auf eine Zeitreise durch die Bäckerzunft.