
Memmingen (sfü). Es ist mittlerweile schon eine schöne Tradition, wenn die Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim Kunden und Geschäftspartner zu einer weihnachtlichen Dichterlesung einlädt. Heuer stand „Festliches und Unterhaltsames zum Advent mit den Jungen Tenören“ im Memminger Landestheater auf dem Programm.
Bereits zum zweiten Mal nach 2012 verzauberte das Trio mit Hans Hitzeroth, Hubert Schmid und Ilja Martin, besser bekannt als „Die Jungen Tenöre“, ihr Publikum auf den restlos gefüllten Rängen. Musikalisch virtuos unterstützt wurden die ausdrucksstarken Sänger durch ihren Produzenten und Pianisten Florian Schäfer.
Es war eine kurzweilige, weil mehr als gelungene zweistündige Mischung aus Oper und Operette, teils klassisch, teils modern mit eigenen Texten interpretiert und weihnachtliche Geschichten. Mühelos gelang der Bogen vom barocken „Halleluja“ aus Händels „Messiah“ über das klassische „Ave Verum“ von Mozart bis zur swinglastigen Interpretation von „Santa Claus is coming to town“.
So vielfältig wie ihr musikalisches Repertoire war auch die Auswahl an Kurzgeschichten und Gedichten, die die Drei im Wechsel vortrugen. Nachdenkliche Konsumkritik aus Erich Kästners „Auch das geht vorüber“ war hier ebenso dabei wie der bisweilen schon derbe, schwarze Humor aus Gerhard Polts „Rauschgoldengel“. Oder die Geschichte eines bärtigen Mannes Namens Klaus, der Tag ein, Tag aus vor dem Einkaufscenter in Pankow sitzt, Center-Klaus eben. Nach viel zu schnell vergangenen 120 Minuten wäre eigentlich Schluss gewesen. Eigentlich! Das begeisterte Publikum forderte erst noch zwei Zugaben, ehe ein sehr unterhaltsamer Abend zu Ende ging.