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"Billiges Bauen ist nicht mehr möglich" - Siebendächer feiert Richtfest für neue Wohnanlage

veröffentlicht am 10.07.2015

Die Musikkappelle Steinheim gestaltete den Hebauf an der Münchner Straße musikalisch. Rechts am Rednerpult Waldemar Hildebrandt. Fotos: Sonnleitner Die Musikkappelle Steinheim gestaltete den Hebauf an der Münchner Straße musikalisch. Rechts am Rednerpult Siebendächer -Vorstand Waldemar Hildebrandt. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). Die Siebendächer Baugenossenschaft hat im Osten der Stadt den Rohbau einer weiteren Wohnanlage gefeiert. Auf dem Grundstück an der Münchner Straße 34 entstehen derzeit 29 behindertengerechte Wohneinheiten mit Tiefgaragen- und Stellplätzen. Die Baukosten betragen sechs Millionen Euro.

Im letzten Jahr konnte die Siebendächer-Baugenossenschaft den Rohbau einer großen Wohnanlage in der Memminger Freudenthalstraße feiern. Heuer lud sie zum Richtfest für das neue Mietwohnprojekt an der Münchner Straße, wo gerade 13 Zweizimmer-, elf Dreizimmer- und fünf Vierzimmerwohnungen mit großzügigen Terrassen oder Loggien für Familien, Alleinstehende und Senioren entstehen. Daneben entsteht eine Tiefgarage mit 31 Stellplätzen sowie zehn ebenerdige Gästestellplätze. In der Mitte der Anlage entstehe ein Platz mit Aufenthaltsqualität für die Bewohner, die hier zusammentreffen und feiern könnten, erklärte Architekt Wolfgang Krischke im Rahmen des Richtfestes. Auch an die kleinen künftigen Bewohner ist gedacht: In die Grünfläche wird ein Kinderspielplatz integriert. Im April 2016 soll die Wohnanlage bezugsfertig sein. Alle Wohnungen sind bereits reserviert, der Mietpreis pro Quadratmeter liegt bei 7,80 Euro.

Baukosten um 40 Prozent gestiegen

Josef Martin Lang Siebendächer-Vorstand Josef Martin Lang stellte die Baumaßnahme vor.

Nachdem Siebendächer-Vorstand Waldemar Hildebrandt die Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüßt hatte, stellte Vorstand Josef Martin Lang die Baumaßnahme vor. Der Wohnungsmarkt sei angespannt, führte Lang anschließend aus. Nicht nur die Nachfrage nach Mietwohnungen steige, sondern auch die Preise für den Wohnungsbau. „Billiges Bauen ist nicht mehr möglich“, erklärte Lang. So seien die Baukosten zwischen 2000 und 2010 um rund 40 Prozent gestiegen. Als Gründe nannte er die hohen Grundstückspreise, sowie steigende technische Normen und Baustandards sowie die Anforderungen der Energieeinsparverordnung ENEV, die in den letzten zehn Jahren bereits dreimal verschärft wurden. „Das dient der Umwelt, belastet aber den Geldbeutel“, so Lang. Unter Berücksichtigung der finanziellen Leistungsfähigkeit der Wohnungssuchenden sei es notwendig, den vorhandenen Wohnbestand maßvoll zu sanieren.

"Memminger Osten entwickelt sich steil nach oben"

„Der Osten der Stadt entwickelt sich seit Jahren steil nach oben“, verkündete Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger in seinem Grußwort. „Der Osten gehört, was die Erschließungen angeht, zum Zentrum der Stadt.“ Das im Rahmen einer Studie konstatierte Plus der Stadtentwicklung von 3,5 Prozent sei nicht zuletzt den leistungsfähigen Wohnbaugenossenschaften der Stadt zu verdanken, so Holzinger.

MdB Stephan Stracke gratulierte zu dem „tollen Bauprojekt“ Von Seiten des Bundes sei man sehr aktiv, was die Förderung der energetischen Gebäudesanierung betrifft, erklärte er. Die viel zu hohen Anforderungen der ENEV ließen die Frage aufkommen, ob der bauliche und finanzielle Aufwand lohne, hier sei „viel Ideologie mit im Spiel“.

Nach dem Appell Hildebrandts an die Stadt, die Grundstückspreise niedrig zu halten, läutete der traditionelle Richtspruch des Poliers Michael Maurus vom Bauunternehmen Filgis den gemütlichen Teil des Hebaufs ein.