„Brücken schlagen vom Ries ins Allgäu“

Schwäbische Kommunen wollen besser zusammenarbeiten

veröffentlicht am 14.12.2018

Die Delegationen aus Augsburg und Memmingen (von links): Kulturamtsleiter Dr. Hans-Wolfgang Bayer, Oberbürgermeister Manfred Schilder, Kulturreferent Thomas Weitzel (Augsburg), Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl (Augsburg), Stadtkämmerer Jürgen Hindemit, Projektmanagerin Dr. Roberta Moncalero (Augsburg), Referatsleiter für Öffentliche Sicherheit Thomas Schuhmaier, Baureferatsleiter Fabian Damm, Bildungsreferent Hermann Köhler (Augsburg) und Dr. Peter Bergmair (Querschnittaufgaben, Augsburg). Foto: Sonnleitner

Memmingen (as). Unter dem Motto „Miteinander in Schwaben“ traf sich Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl mit Memmingens Stadtoberhaupt Manfred Schilder im Rathaus. Als Vorsitzender des Bayerischen Städtetags hat Gribl vor zwei Jahren begonnen, sich „auf einer nicht formellen Ebene“ mit den schwäbischen Kommunen auszutauschen, um die Zusammenarbeit der Kommunen zu intensivieren und sich gegenseitig zu unterstützen. 

Oberbürgermeister Manfred Schilder mit dem Augsburger Stadtoberhaupt Dr Kurt Gribl. Foto: A. Wehr/Stadt Memmingen

Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen zugunsten des  Lärmschutzes, das Problem parkender LKWs in Wohn- und Gewerbegebieten lösen – dies sind nur einige der  Punkte, die man gemeinsam angehen und in den nächsten Städtetag einbringen will. „Wir wollen den Parkdruck aus den Städten herausbekommen und dieses Anliegen bayern- und bundesweit formulieren“, erklärte der Gast aus Augsburg auf dem Pressetermin, der im Anschluss an seinen Dialog mit dem Memminger Stadtoberhaupt stattfand.

Memminger Airport auch für Augsburg interessant

Die schwäbischen Kommunen wollen in der infrastrukturellen Entwicklung an einem Strang ziehen. So sei der Memminger Airport auch aus Augsburger Sicht eine interessante Alternative zum Standort München.  „Die Stadt Augsburg wird Kontakt zum Allgäu Airport aufnehmen und nutzbringende Angebote für beide Seiten platzieren“, so Gribl wörtlich.  

Im Austausch bleiben wolle man auch, was die Umsetzung der Digitalisierung an Schulen betrifft. Die vorgegebene Standards und Rahmenbedingungen für den pädagogischen Einsatz von Medien seien aktuell noch unzureichend, bemängelte Dr. Gribl.

Ein weiteres gemeinsames Interesse, das der Augsburger Oberbürgermeister nannte, war die aktuelle Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Memmingen-Lindau. „Auch wir profitieren von der neuen Technologie und dem Ausbau“, so Gribl. Hier sei man übereingekommen, als nächsten Schritt auf einen Lückenschluss der Strecke Buchloe - Kempten hindrängen.

Zwölf Bauernartikel in Hohes Friedensfest integrieren

Auch im kulturellen Bereich gibt es gemeinsame Interessen beider Städte. So steht 2025 das 500. Jubiläum der 1525 verfassten Zwölf Bauernartikel an - eine der ersten Forderungen nach grundlegenden Menschen- und Bürgerrechten. „Wir überlegen bereits, wie das Thema am besten erlebbar und sichtbar gemacht werden kann“, erklärte Manfred Schilder.

In Augsburg wir das „Hohe Friedensfest“ seit 1650 am 8. August gefeiert. Auch hier könnten beide schwäbische Städte kooperieren: „Wir werden schauen, wie wir die Zwölf Bauernartikel in das Programm des Hohen Friedensfestes integrieren können“, versprach Oberbürgermeister Dr. Gribl.  

„Brücken schlagen vom Ries ins Allgäu“

„Mit gegenseitiger Unterstützung kommt man weiter und besser voran“, begründete Dr. Gribl den intensivierten Austausch zwischen den Kommunen.  Die Bezirkshauptstadt habe den Auftrag, Schwaben zusammenzuführen und „Brücken zu schlagen vom Ries ins Allgäu“.

Übereinstimmend sprachen sich beide Oberbürgermeister lobend über den „sehr konstruktiven und gewinnbringenden Austausch auf freundschaftlicher Ebene“ aus und nahmen sich vor, ihn fortzusetzen.