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"Dem Donut-Effekt entgegenwirken"

Vorbereitende Untersuchung für Steinheim kann beginnen

veröffentlicht am 14.06.2018
Voruntersuchung Steinheim

Oberbürgermeister Manfred Schilder (vorne links) und Antje Heuer (vorne rechts) vom Planungsteam unterschreiben den Vertrag zur Vorbereitenden Untersuchung für den Ortsteil Steinheim. Hinten von links: Ralf Hempfer, Mitglied des Bürgerausschusses Steinheim, Stadtrat Gerhard Neukamm, Nicoletta Rehsöft vom Planungsteam, Bettina Zahor und Marissa Groß vom Stadtplanungsamt und Stefan Rettich vom Planungsteam. Foto: Sonnleitner

Memmingen (dl/as). Im Rathaus unterzeichneten Oberbürgermeister Manfred Schilder und Antje Heuer vom beauftragten Planungsteam den Vertrag für die Vorbereitende Untersuchung (VU) in Steinheim. Die beteiligten Experten stellten sich und den zeitlichen Ablauf kurz vor. Dabei werden die Steinheimer Bürger eine wichtige Rolle bei der Ideenfindung spielen.

„Dieser Tag hat durchaus historische Bedeutung“, meinte Oberbürgermeister Manfred Schilder bei seiner Begrüßung. "Schließlich wird die weitere Entwicklung Steinheims uns alle noch viele Jahre begleiten und bis weit in die Zukunft beschäftigen", so das Stadtoberhaupt vor der Unterzeichnung des Vertrags für eine Vorbereitende Untersuchung durch ein Expertenteam.

Einwohnerstärksten Ortsteil Memmingens

Beim fast abgeschlossenen Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) hat sich gezeigt, dass der Ortsteil Steinheim vom Strukturwandel besonders betroffen ist. Stadtrat Gerhard Neukamm veranschaulichte das mit Zahlen: „Als Steinheim im Jahr 1976 nach der Gebietsreform zu Memmingen kam, hatte das Dorf gerade einmal 1.200 Einwohner, jetzt sind es ganze 3.000!“. Dieses enorme Wachstum macht Steinheim zum einwohnerstärksten Ortsteil Memmingens. Was jedoch nicht nur positive Auswirkungen habe, sondern viele Herausforderungen mit sich bringe, so Schilder. Die Untersuchungen sollen die künftigen Aufgaben dort besser beleuchten.

„Gute Ideen kann man nur mit den Leuten entwickeln"

Bettina Zahor und Marissa Groß vom Stadtplanungsamt stellten den Zeitrahmen für die VU vor. Die Voruntersuchung soll bis Herbst 2018 beendet sein, danach kommen die Rahmenplanung und das Maßnahmenkonzept, das beides bis Ende 2019 abgeschlossen sein soll. Während jedes Abschnitts soll zudem mindestens eine Veranstaltung stattfinden, bei der die Bürger sich aktiv einbringen können. Stadtplaner Stefan Rettich vom Planungsteam präzisierte das so: „Gute Ideen kann man nur mit den Leuten entwickeln.“ Um den Strukturwandel in einem Ort wie Steinheim positiv zu gestalten, sei die Einbindung der Bevölkerung enorm wichtig.

Ortskern im Fokus der Planung

Der Schwerpunkt der zu erarbeitenden Vorschläge des Planungsteams wird den Ortskern betreffen, so Rettich. Schließlich sei das früher landwirtschaftlich geprägte Dorf an den Rändern immer weiter gewachsen, während das Zentrum immer leerer wurde. Diesem sogenannten Donut-Effekt wirksam entgegenzuwirken, sei die Hauptaufgabe, erklärt der Stadtplaner. Doch nicht nur Orte für die Dorfgemeinschaft werden dabei wichtig sein, auch der öffentliche Nahverkehr, Geh- und Radwege, Grünflächen oder Bachläufe werden in Steinheim ab sofort unter die Lupe genommen. Zusätzlich dazu werden die Leerstände, die historische Entwicklung sowie die Bausubstanzen der bestehenden Gebäude geprüft. Als "wichtiger Impuls zur Arktivierung der Mitte" gehöre dazu auch die erfolgreiche Einbindung des Zehntstadels in das Gesamtkonzept für den Ortsteil, so Rettich.

Austausch zwischen Planern und Beteiligten vor Ort

Um den Austausch zwischen den Planern und den Beteiligten vor Ort zu gewährleisten, wird es ähnlich wie bei anderen Projekten in der Größenordnung auch, eine sogenannte Lenkungsgruppe geben, in der neben den Experten aus der Verwaltung auch Stadtrat Gerhard Neukamm und Ralf Hempfer, Mitglied des Bürgerausschusses Steinheim, sein werden. „Konkret wird die erste Veranstaltung zu diesem Thema in Steinheim im September angedacht“, so Antje Heuer. Sie betonte dabei, dass das Planungsteam der Stadt nur Vorschläge für zukünftige Maßnahmen mache, die Umsetzung läge natürlich in der Hand des Stadtrats.

Im September soll nach Auskunft von Rathauschef Manfred Schilder auch die Sanierung des Zehntstadels beginnen, die sich etwas anderthalb Jahre lang hinziehen wird.